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LETTER04 201409 I 05 I 2014DEUTSCHEUNIVERSITÄTSZEITUNGLiebe Leserinnen, liebe Leser,holen & haltenwie viele Entscheidungen treffen Sie täglich im Beruf? Und wie viele davon in Beratungmit anderen? Auf die exakte Zahl kommt es nicht an. Wichtig ist nur, dass Sie bei derEntscheidungsfindung in Gruppen auf Ihre innere Stimme hören. Sind Sie überzeugt vonden Argumenten oder schließen Sie sich um des lieben Konsenses willen der Mehrheitan: Es gibt jede Menge Studien, die zeigen, wie mächtig der Konformitätsdruck inArbeitskreisen und Gremien ist. Er macht um Berufungskommissionen keinen Bogen,Vertreter der Minderheitenmeinung werden zu Bremsern, Abweichlern, Querschlägern,Verhinderern. Etiketten, die allesamt im auf Effizienz getrimmten Wissenschaftsbetriebnegativ wirken – und doch ein Siegel sind. Wie Sie auf sich und den Abweichler inIhnen besser hören, erfahren Sie hierVorsicht, Ja-Sager Welchegefährlichen Mechanismen beiGruppenentscheidungen greifenRecht so Darf ich meinenMitarbeitern den Mundverbieten? Antworten desWissenschaftsrechtsexpertenProfessor Ulf Pallme Königsuchen & findenIn der Fortbildung ein AsKurse, Seminare, Workshops: WasBeschäftigte und Arbeitgeber stärktWählen: duz-StellenmarktNationale und internationaleAusschreibungen für Ihre Karriere inForschung, Lehre und Managementkommen & gehenDie letzte Frist Hamburgbekämpft das Befristungsunwesenan Unis und bringt sich als Lieblingdes Mittelbaus in StellungWie geht kündigen? WoraufSie bei Trennungsgesprächen achtensollten

Foto: 123 RFEntscheiden: Die Macht der GruppeDie Personalauswahl ist die Königsdisziplin von Führungskräften.Im Hochschul- und Wissenschaftsbetrieb fallen solcheEntscheidungen meist nach Gruppenberatungen. Das ist tückisch.Foto: 123rf.comvon Eva KellerGemeinsame Entscheidungen bringenbessere Ergebnisse. Aus dieser Überzeugung wird in Wissenschaft, Politik undWirtschaft die Beratung über Personalfragen oder Strategien regelmäßig anGruppen übertragen. Doch diese Rechnung geht nicht immer auf. So haben Ökonomen in einer Studie am Wissenschaftszentrum Berlin dargelegt, dass Mitglieder von großen Kommissionen zuweilen gegendie bestmögliche Lösung sowie gegen die eigene Überzeugung stimmen.Der Druck zur Konformität in Gruppen ist groß, es soll ja ein Konsens erzielt werden; Minderheiten werden schnell zu Abweichlern, die integriert werden müssen. DieBerliner Wissenschaftler haben auch herausgefunden: Je größer das Gremium ist,umso wahrscheinlicher ist das Verhaltender Gruppenmitglieder, sich anzupassen.Denn jeder denkt: Auf eine Stimme fürdie eine oder andere Seite kommt es beidieser Größe der Runde nicht an.Je größer die Gruppe,desto eher passen Einzelneihre Meinung an die erwartete Gruppenmeinung anDas zeigt, dass die Mitglieder einer Gruppe deren Vorteile selten nutzen. Sie scheuen die kritische Auseinandersetzung, anstatt alternative Lösungen in Betracht zu ziehen. Um gemeinsam die bestmöglicheEntscheidung zu treffen, gilt es einiges zu beachten. Psychologen der UniversitätHildesheim haben Regeln zum Teamvotum aufgestellt (siehe Kasten rechts).Wichtig ist, dass innerhalb der Gruppe kommuniziert und die Meinung jedes Einzelnen angehört wird, bevor eine Entscheidung getroffen wird. Denn wie verschiedeneStudien in den vergangenen Jahren insbesondere am Berliner Institut für Forschungsinformation und Qualitätssicherung (iFQ) belegen, passiert es bei Teamentscheidungen häufig, dass Einzelne, beispielsweise Mitglieder einer Berufungskomission,ihre Meinung an die erwartete Meinung der Mehrheit anpassen. Festgestellt wurdedas unter anderem bei der Untersuchung von Gruppenbegutachtungen in SonderweiterlesenTagung zum Thema MachtMacht verleiht Charisma, Macht verbreitet Angst, sie ruft sowohlBewunderung, als auch Neid hervor. Wie sich Macht auf unserePsyche auswirkt, erläutert Prof. Dr. Bandelow aus Göttingen aufeinem Kongress für Personalmanager. Er ist einer von rund 120Referenten der Tagung am 26. und 27. Juni in Berlin, auf der dasThema Macht im Fokus steht.holen & haltenRegeln zumTeamVotumZwei Phasen Die Entschei-dungsfindung sollte in zweiPhasen aufgeteilt werden:Zuerst werden alle vorhandenenInformationen gesammelt. Erstim Anschluss werden Sachargumente ausgetauscht und Präferenzen geäußert.Diskussionsklima Damit Ein-zelne sich trauen, abweichendeMeinungen zu äußern, brauchtes ein offenes Diskussionsklimain der Gruppe. Vor allem beiTeams, die immer wieder zusammentreffen, sollte die Führungskraft potenzielle Querdenker zurWortmeldung ermutigen.Advocatus Diaboli Sind dieGruppenmitglieder mehr oderweniger einer Meinung, sollteein Advocatus Diaboli bestimmtwerden. Das heißt: Ein Gruppenmitglied oder ein externerExperte vertritt explizit eineGegenposition zur Mehrheitsmeinung. So zeigt er Alternativenauf und fordert die anderen heraus, ihre Position mit Sachargumenten zu verteidigen. Wichtigdabei: Der Advocatus Diabolisollte nicht auf reine Konfrontation gehen – sonst erreicht ernur, dass die Position der anderen sich verhärtet.Meta-Wissen Alle Gruppen-mitglieder sollten wissen, überwelche Expertise auf welchemGebiet die jeweils anderen verfügen. Nur dann sind sie in derLage, dieses Wissen abzufragenund in ihre Entscheidung einzubeziehen.Zum Weiterlesen im InternetArtikel der Hildesheimer Psychologen Prof. Dr. Andreas Mojzisch undDr. Jan Häusser über Fehlentscheidungen in politischen Gremien.04 2014LETTER2

Foto: 123 RFholen & haltenEntscheiden: Die Macht der GruppeRecht SoWann darf ich meinenMitarbeitern den Mund verbieten?fragt ein Teamleiter.Foto: privatUlf Pallme König antwortetZunächst eine Vorbemerkung: In einer auf Effizienz und Kommunikationausgerichteten Einrichtung sollte esauch aus Gründen der Motivationder Beschäftigten und ihrer Identifikation mit der Einrichtung Anliegenvon Vorgesetzten sein, dass Problemebesprochen werden. Beschäftigtemüssen die Gelegenheit haben, auchunangenehme Dinge anzusprechen.Allerdings setzt das Arbeits- undBeamtenrecht der MeinungsfreiheitGrenzen. Die loyale Erfüllung derDienstpflichten verbietet es z. B., dassBeschäftigte unwahre und/oder ehrenrührige Behauptungen, sei es überden Arbeitgeber, sei es über Dritte, zudenen auch Kolleginnen und Kollegen gehören, verbreiten. Im Fall desVerstoßes gegen diese Pflicht ist esnicht nur das Recht, sondern – zumSchutz der betroffenen Beschäftigtenund des Betriebsfriedens – auch diePflicht vorzugsweise des Leiters derEinrichtung, solchem Fehlverhaltenentgegenzuwirken und die dafürverantwortlichen Beschäftigten mindestens dazu anzuhalten, solche Äußerungen zu unterlassen. Dies gilt imÜbrigen auch bei Vorgängen, in denenBeschäftigte gegen ihre (gesetzliche)Verschwiegenheitspflicht verstoßen.Prof. Ulf Pallme Königist Jurist und Vorsitzender desVereins zur Förderung desdeutschen & internationalenWissenschaftsrechts. Der Vereinist Kooperationspartner von duz Deutsche ftsrecht.deforschungsbereichen. Gruppendenken nennen Psychologen diesen Prozess, bei demein Kreis eine schlechtere Entscheidung fällt, als angesichts der Kompetenz und desWissens seiner einzelnen Mitglieder eigentlich möglich wäre. Gruppendenken zeigtsich vor allem dann, wenn der Zusammenhalt im Team stark ist, wenn unter Zeitdruck oder Stress Entscheidungen gefällt werden müssen, und wenn das Gesprächvon einer autoritären Persönlichkeit geleitet wird. Diese Faktoren des Gruppendenkens hat 1982 erstmals der amerikanische Sozial- und Forschungspsychologe Prof.Dr. Irving Janis benannt.Unbestritten ist, dass Gruppen ein großes Potenzial für gute Entscheidungen besitzen,weil dort viele Informationen zusammenfließen. Häufiges Problem: Die Informationen sind meist ungleich verteilt. Manche liegen allen Mitgliedern vor, andere wiederum nur einzelnen. Diese Informationensind quasi versteckt, deshalb spricht manvon sogenannten Hidden Profiles. Wirtschafts- und Organisationspsychologenvon der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU) untersuchten unteranderem das Arbeiten in Gruppen. Wiewerden Informationen ausgetauscht undbewertet, die ohnehin schon jeder kennt?Das Spezialwissen, das nur Einzelne besitzen, bleibt indes unbeachtet – und ungenutzt. Dabei könnte gerade dieses Wissenallgemein Bekanntes in Frage stellen und zu besseren Entscheidungen führen.Wer Alternativendisktutiert, findet letztlichdie bestmögliche LösungDoch Diskussionen erscheinen für Gruppen lästig. Selbst Informationen, die allenBeteiligten vorliegen, werden nicht immer fundiert und sachlich ausgetauscht. Stattdessen werden häufig viel zu früh Präferenzen für bestimmte Entscheidungen kundgetan. Und sind alle einer Meinung, ist eine Diskussion ja überflüssig. Falls doch Argumente verhandelt werden, sind es eher solche, die die Präferenzen unterstützen,statt mögliche Gegenpositionen offenzulegen, wie der Sozial- und Wirtschaftspsychologe Prof. Dr. Rudolf Kerschreiter von der Freien Universität Berlin belegt.Tipps zum WeiterlesenGruppendenken, Gruppenentscheidungen und Teamarbeit findentagtäglich statt. Für den Berufsalltag von Führungskräften gibt eshilfreiche Bücher: In „Risiko – wie man die besten Entscheidungentrifft“ zeigt Prof. Dr. Gerd Gigerenzer, Psychologe und Direktor desMax-Planck-Instituts für Bildungsforschung in Berlin, wie irreführende Informationen Entscheidungen beeinflussen. Und er zeigtauf, wie wir damit umgehen können.Der Psychologe und Coach Eberhard Stahl erläutert in „Dynamik inGruppen. Handbuch der Gruppenleitung“, nach welchen Musternsich Gruppen bilden, entwickeln und wie Mitglieder sich gegenseitig beeinflussen. Angereichert werden diese Informationen mitTipps, zum Beispiel zur Konfliktlösung, für alle, die Führungsverantwortung in Gruppen innehaben.04 2014LETTER3

Foto: 123 RFsuchen & findenAuswählen: Die Richtige findenFemConsult ist eine Datenbank, in der mittlerweile über 3000Wissenschaftlerinnen verzeichnet sind. Sie soll die Rekrutierungvon Frauen für Führungspositionen einfacher machen.Foto: colourbox.comVon Roland KochDie Suchmaske auf der Internetseite istübersichtlich gestaltet. Personaler können hier anklicken, ob sie zum Beispieleine Professur zu vergeben haben odereine Gutachtertätigkeit. Dann können siedie Qualifikationen auswählen, die siesich wünschen, und ihre Abfrage starten. Aus mittlerweile mehr als 3000 Profilenlassen sich so Kandidatinnen auswählen, die für den Posten geeignet sind. Jawohl,Kandidatinnen. FemConsult ist eine Bewerberplattform ausschließlich für Frauen.„Wir bieten damit ein Recherchewerkzeug für die aktive Rekrutierung von hochqualifizierten Frauen für Führungspositionen in der Wissenschaft“, sagt Natalie Pawlak,die die Plattform betreut: „Denn noch immer ist es so, dass mit zunehmender Qualifikation der Berufstätigkeit der Frauenanteil sinkt.“ Das belegen Zahlen des Statistischen Bundesamtes. Im Jahr 2012 betrug der Frauenanteil an den Promotionen 45,4Prozent. Bei den W3/C4-Professuren waren es noch 16,5 Prozent. FemConsult willdeshalb sichtbar machen, dass es viele geeignete Bewerberinnen gibt.Mit wenigen Klickssollen Personaler geeigneteKandidatinnen findenSowohl die Recherche als auch der Eintrag auf der Plattform sind kostenlos. Finanziert wird das Projekt von Bund undLändern. Seit Jahresanfang hat es über100 Neueinträge gegeben. Pro Jahr werden rund 120 Anfragen gestartet, die sichmeist an mehrere Kandidatinnen wenden. „Gut 900 Frauen werden dabei jährlichangesprochen“, sagt Pawlak, „zu wie vielen Vorstellungsgesprächen oder Berufungsvorträgen es dann kommt, können wir nicht genau feststellen.“suchen & findenNur einen Klick entferntDer akademische Stellenmarktder deutschen Universitätszeitungmit Chancen fürForscherinnen und Forschermit Chancen fürHochschulmanagerinnen und -managerDie Online-Plattform ist ein Projekt des Kompetenzzentrums Frauen in Wissenschaftund Forschung (CEWS). Das ist ein Arbeitsbereich von Gesis, dem Leibniz-Institut fürSozialwissenschaften. Ziel von FemConsult ist es, sich zu einem umfassenden Rekrutierungsportal zu entwickeln. Schon jetzt gibt es zahlreiche Tipps zu Karriereförderung und Personalauswahl. „Das wollen wir künftig noch ausbauen“, sagt Pawlak.Sich selbst verpflichtenDie europäische Vereinigung forschungsstarker Universitäten (Leru)hat 2012 ein Positionspapier zu gendergerechter Wissenschaft veröffentlicht. Es trägt den Titel „Women, research and universities:excellence without gender bias“. Darin sind zahlreiche Aktionsfelder für Hochschulen und Politik benannt.04 2014LETTER4

Foto: 123 RFWeiterbildung: ein As im ÄrmelSie gelten als Karriere-Treibstoff Nummer eins – Seminare und Kurse zur Fortbildung. Entsprechend beliebt sind bei Beschäftigten dieEinrichtungen, die sie regelmäßig mit neuem Wissen verwöhnen.Foto: 123 RFvon Klaus HeimannZwei Drittel aller deutschen Arbeitnehmerhalten einer Umfrage zufolge die regelmäßige Weiterbildung für die wichtigsteMaßnahme, um ihre eigene Karriere zubefördern. Doch wie eine im vergangenenApril veröffentlichte Studie zeigt, ziehtgerade einmal jede zehnte Führungskraft aus der Erwartungshaltung Konsequenzenund versteht sich als Karrierecoach. Beide Erhebungen, die Umfrage wie die Studie,hat die Trainer- und Beratungsfirma Rundstedt erstellen lassen. Im Blick hatte dasUnternehmen dabei die Privatwirtschaft – nicht Wissenschaft und Hochschule.Verlässliche Studien zum Weiterbildungshunger der Beschäftigten dort sucht manvergeblich, doch darf mit einiger Wahrscheinlichkeit angenommen werden:Auch Angestellte in Hochschule und Wissenschaft schätzen es nicht, über Jahrehinweg ohne fortbildende Kurse oder Seminare vor sich hin zu arbeiten. Dr. Thorsten Mundi, Geschäftsführer des Zentrums für Wissenschaftsmanagement inSpeyer immerhin glaubt, dass Weiterbildung „aus der täglichen Personalarbeit nicht mehr wegzudenken“ sei. Sie wäre „beieiner Vielzahl von Wissenschaftseinrichtungen auch personell hinterlegt und inganzheitliche Personalentwicklungskonzepte eingebunden“.Qualifizierung ist„aus der täglichenPersonalarbeit nicht mehrwegzudenken“Tatsächlich ist die Weiterbildungspalette der öffentlichen Verwaltungen groß. InNord rhein-Westfalen und Niedersachsen gibt es flankierend noch hochschulübergreifende Fortbildungsangebote – kurz HÜF. In Seminaren lernen die Teilnehmer dortetwa die Tücken des Tarifrechts kennen, und für Quereinsteiger gibt es Kurse mit demTitel: Wie funktioniert eine Hochschule? Daneben sind Hochschulen selbst aktiv. Ander TU Berlin etwa können die Beschäftigten das komplette Lehrangebot für persönliche Weiterbildung nutzen. Einzige Bedingung: Die Vorlesung oder der Workshopmuss im dienstlichen Interesse sein, so regelt es eine Dienstvereinbarung.weiterlesenAuf dem richtigen KursWelches Weiterbildungsangebot passt zu mir? Das Bundesinstitutfür Berufsbildung bietet dafür eine Checkliste. Sich mit den aufgelisteten Punkten auseinanderzusetzen, schafft Sicherheit und hilftbei der Entscheidung für eine fachlich und individuell geeigneteWeiterbildung.suchen & findenAusgewähltePortaleHochschullehrerhaben es aufder Suche nach wissenschaftlichen Weiterbildungsangebotennicht ganz leicht. Eine spezielleDatenbank für sie gibt es nicht.Am ehesten hilft noch die Suchmaschine des deutschen Bildungsservers, die sich durch das Angebot von knapp 2,5 MillionenKursen wühlt.Internetwww.iwwb.deBeschäftigteim nichtwissenchaftlichen Dienst an Hochschulen und Forschungseinrichtungenkönnen aus einem deutlich größeren Fundus schöpfen, was dieSuche nach einem passenden Angebot allerdings nicht unbedingteinfacher macht.Zu den wichtigsten Internetadressen beim Suchen und Finden vonWeiterbildungskursen gehören injedem Fall:Internetwww.kursnet.arbeitsagentur.deDieser Link führt zu der nach eigenen Angaben größten Datenbankfür berufliche Aus- und Weiterbildung in Deutschland.Internetwww.zfu.deHinter dieser URL findet sich eineDatenbank mit vollständigemÜberblick zu Angeboten des Fernunterrichts.Internetwww.it-fortbildung.comWer mit IT- und Software aufdem Kriegsfuß steht, wird unterdiesem Link fündig. Es führt zueiner Datenbank mit Kursen ausdem ftliche Weiterbildungs angebote, vorrangig für den RaumHamburg.04 2014LETTER5

Foto: 123 RFWeiterbildung: ein As im ÄrmelProfessor Dr. Josef Schrader, wissenschaftlicher Direktor des Deutschen Instituts für Erwachsenenbildung in Bonn,bestätigt, dass die Hochschulen ihren Beschäftigten im nichtwissenschaftlichenBereich viele Weiterbildungsmöglichkeiten anbieten. Nur: „Strukturierte Angebote zur Weiterbildung für das wissenschaftliche Personal sind dagegen seltenund werden zumeist nicht zentral koordiniert“, kritisiert Schrader. NennenswerteVersuche habe es in den vergangenenJahren lediglich bei der Ausbildung vonDoktoranden gegeben.suchen & finden„Wir verpflichten niemanden“Die Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) München bietet ihrenBeschäftigten jährlich mehr als 600 Weiterbildungen. Was erwartetsie dafür? Fragen an Vizepräsident Dr. Christoph Mülke.Interview: Klaus Heimannduz: Herr Dr. Mülke, wann haben Sie zum letzten Mal an einer Weiterbildung teilgenommen?Mülke: Das ist schon etwas her. Ich war vor vier Jahren bei einem Führungskräftetraining für Hochschulbeschäftigte des Freistaats Bayern. Zusätzlich nehme ich regelmäßig Coachings in Anspruch.Was Schrader bei seiner Einschätzung duz: Wie ist es bestellt um die Weiterbildung an der LMU?übersieht, sind die hochschuldidak- Mülke: Für unsere 8000 Mitarbeiter, ohne das Klinikum, haben wir ein gut ausgetischen Zentren beziehungsweise Ar- bautes System. Dafür entwickeln wir jedes Jahr auch neue Weiterbildungskurse. Wichbeitsstellen, die über die Jahre hinweg tige Arbeitsinhalte, die für den Uni-Betrieb zentral sind, vermitteln unsere eigenen Leugeschaffen wurden. Mehr als 70 von ih- te. Mitarbeiter aus der Verwaltung gehen direkt in die Fakultäten und unterrichten.duz: Gibt es zugekaufte Bildung vom Markt?Mülke: Ja, auch. In der internen Weiterbildung bieten wir Kurse an, die wir mit externen Trainern durchführen. Wir haben feste und etablierte Arbeitsbeziehungen.duz: Was bieten Sie den wissenschaftlichen Mitarbeitern?Mülke: Für diesen Bereich, dazu gehören 4800 Beschäftigte, haben wir ein LeadershipZentrum. Das ist der Fakultät für Psychologie und Pädagogik zugeordnet. Außerdemgibt es ein spezielles Angebot für unsere Graduierten. Die Kurse sind dem Bereich dernen gibt es mittlerweile in Deutschland.Sie kümmern sich um die Vermittlungskompetenz der Lehrenden. Die Durchschlagskraft dieser Zentren sieht Prof. Dr.Peter Faulstich, Lehrstuhlinhaber für Erwachsenenbildung an der Uni Hamburg,skeptisch: „Die hochschuldidaktischenZentren erreichen die Professoren kaum.Hier tummeln sich hauptsächlich die wissenschaftlichen Mitarbeiter, um ein zusätzliches Zertifikat zu erwerben.“Stimmt diese Wahrnehmung, sticht dieWeiterbildungskarte Didaktik vielleichtbeim Mittelbau, nicht aber bei der Professorenschaft. Bei den Aus- und Fortbildungsangeboten im Wissenschaftsmanagement immerhin sieht es besseraus. Der Wissenschaftsrat stellte MitteApril in einem Positionspapier fest, dasssich das Studienangebot in diesem Feldderzeit „als knapp ausreichend“ darstellt,aber den künftigen Bedarf von Absolventen mit profunden Kenntnissen imHochschul- und Wissenschaftsmanagement „kaum befriedigen“ könne. Es istalso sehr wohl auch in der Wissenschaftnoch Luft nach oben bei der Führungskräfte-Schulung.Foto: LMU„Angebote fürdas wissenschaftlichePersonal sind selten“Christoph MülkeVizepräsident fürWirtschafts- undPersonalverwaltung an derLMU MünchenSchlüsselqualifikationen zuzuordnen. Aber auch praktische Dinge bieten wir an: Wiestelle ich einen Drittelmittelantrag? Außerdem gibt es hochschuldidaktische Veranstaltungen. Die Frauenbeauftragte macht im Bereich Gleichstellung und Diversity Angebote. Und schließlich gibt es viele IT–Schulungen. Alles in allem haben wir im Jahrrund 610 Weiterbildungs-Veranstaltungen in der LMU mit 5000 Teilnehmern.duz: Warum machen Sie so viel Weiterbildung?Mülke: Wir wollen, dass unsere Abläufe und Prozesse gut funktionieren. Nur durchWeiterbildung ist sichergestellt, dass die LMU optimal aufgestellt ist.duz: Verlangen Sie Gegenleistungen von den Mitarbeitern?Mülke: Nein, wir haben keine Mindest-Beschäftigungsdauer nach einer Weiterbildung.Wir erwarten natürlich, dass die neuen Kenntnisse in den Arbeitsprozess eingebrachtwerden. Wir verpflichten niemanden zur Weiterbildung. Ich glaube, unsere Mitarbeiter schätzen die Kurse. Ganz offensichtlich ist auch der Nutzen sehr hoch.04 2014LETTER6

karriere der große akademische stellenmarkt 7Stel le nüb e r si c h tGEISTESWISSENSCHAFTENAfrican HistoryArbeitsrecht & ehreDienstleistungsmanagementDrehbuchEmpirical Business des ErzählenInternationale GeschichteJazz- & PopularmusikforschungKinematografie für nonfiktionale GenresKünstlerische Montage / Fiktionaler tRechnungslegung & WirtschaftprüfungSchulpädagogikWeb ScienceS. 12S. 09S. 11S. 19S. 13S. 18S. 10S. 21S. 18S. 17S. 14S. 18S. 18S. 8S. 18S. 20S. 20S. 13S. 11Betriebstechniker/-in / -ingenieur/-inCRM lungsingenieur/-in ElektronikentwicklungFinancial Lines SpecialistFreelance Monitor OnkologieIngenieur/-in BiotechnologieKundenbetreuer/-in DepotserviceLehrkraft für besondere Aufgaben Spanisch/FranzösischPaints & Coatings SpecialistPhysiker/-in für Brillenglas-BeschichtungenProjektleiter/-in or Consultant Finance & PerformanceSenior Manager/-in Health, Safety & EnvironmentVorentwicklungsingenieur/-in AbgasnachbehandlungS. 15S. 15S. 21S. 15S. 15S. 15S. 15S. 15S. 15S. 8S. 15S. 15S. 15S. 15S. 15S. 15S. 15Aktuelle BEwerbungsfristenBiowissenschaftenBiochemistry of InfectionFoodborne PathogensGenomics & Bioinformatics of Infectious DiseasesHolztechnologie & HolzchemieInfection ImmunologyKlinische PathologieMolekulare HumangenetikOrganische FunktionsmaterialienStrahlentherapieVector-borne DiseasesViral Zoonoses / InfluenzaVirologyWEITERE AUSSCHREIBUNGENS. 16S. 16S. 16S. 14S. 16S. 18S. 12S. 8S. 24S. 16S. 16S. 22Alle vakanten Stellen im ÜberblickS. 25Das große Karriereportal der duzmit allen wichtigen Stellen ausWissenschaft, Forschung und WirtschaftIngenieurwissenschafteNEnergiewandlung & -speicherungHochparallele VLSI-SystemeInformatrikIT-basierte FahrzeuginnovationenS. 10S. 18S. 13S. 10Wissenschaftliche MitarbeitAudio & MultimediaBiomeolekulare AnalyseSoftware-Engineering & Mobile SystemeS. 11S. 13S. 15AdministrationAbteilungsleiter/-in NotfallschutzLeiter/-in des nVizepräsident/-inS. 15S. 15S. 17, 23, 24S. 22, 23S. 17, 19www.duz-wissenschaftskarriere.de04 2014LETTER7

karriere der große akademische stellenmarkt An der Westfälischen Hochschule Gelsenkirchen Bocholt Recklinghausen ist imSprachenzentrum am Standort Recklinghausen zum nächstmöglichen Zeitpunktfolgende Stelle zu besetzen: z Lehrkraft für besondere Aufgabenfür „Spanisch/Französisch“(Besoldungsgruppe A 14 BBesO)Das Aufgabengebiet umfasst insbesondere:fachsprachliche Lehrveranstaltungen im Bereich „Wirtschaftsspanisch“ und„Wirtschaftsfranzösisch“ für Studierende wirtschafts-, ingenieur- und naturwissenschaftlicher Studiengängez Durchführung von allgemeinsprachlichen spanischen und französischen Veranstaltungen für Studierende aller Studiengängez Mitarbeit bei der Entwicklung multimedialer Sprachlehrmaterialien im Kontextvon blended-learning-SzenarienzVoraussetzung:z einschlägiger philologischer Hochschulabschluss und 2. Staatsexamen fürdas „Höhere Lehramt“z Promotion wünschenswertz mehrjährige Lehrerfahrung im genannten AufgabengebietDie Bewerbungen mit den üblichen Unterlagen (Bewerbungsschreiben, Lebenslauf,Zeugnisse u. ä.) werden innerhalb von vier Wochen nach Erscheinen dieser Anzeigeerbeten an die Leiterin des Sprachenzentrums, Frau Dr. Iking, August-SchmidtRing 10, 45665 Recklinghausen.Die ausgeschriebene Stelle ist sowohl für weibliche als auch für männliche Bewerber geeignet. Die Bewerbung Schwerbehinderter und Gleichgestellter imSinne des § 2 SGB IX ist erwünscht.An der Universität für Musik und darstellende Kunst Graz, Institut fürMusikpädagogik, gelangt ab dem Wintersemester 2015/16 eineUniversitätsprofessurfür Musikpädagogikgemäß § 25 des Kollektivvertrages für die Arbeitnehmer/-innen derUniversitäten in Form eines vollbeschäftigten vertraglichen Dienstverhältnisses unbefristet zur Besetzung. Eine Überzahlung des kollektivvertraglichen monatlichen Mindestentgelts von derzeit 4.697,80 brutto(14 x jährlich) kann vereinbart werden.6SH]L¿ VFKH QVWHOOXQJVHUIRUGHUQLVVH z Mehrjährige Forschungs- und Lehrtätigkeit an einer Musikhochschuleoder (Musik)Universität im Bereich der Musikpädagogikz Mehrjährige Praxiserfahrung in der Schule im Bereich der Sekundarstufez Publikationen im Bereich der wissenschaftlichen Musikpädagogikund der Musikdidaktikz Internationale Vernetzung im musikpädagogischen Bereichz Fähigkeit zur Entwicklung zukünftiger Ausbildungskonzepte auch inZusammenarbeit mit anderen Universitäten, Pädagogischen Hochschulen und der Schulbehördez Bereitschaft zur Kooperation in Lehre und Forschung mit dem BereichInstrumental(Gesangs)pädagogik der KUGz Bereitschaft zur Teamarbeit%HVRQGHUH VWHOOHQ XQG DXIJDEHQVSH]L¿ VFKH 7lWLJNHLWHQz Selbstständige Forschungstätigkeit im Bereich Musikpädagogikz Selbstständige Lehr- und Prüfungstätigkeitz Konzeption und Durchführung von musikpädagogischen Fort- undWeiterbildungsprogrammenz Übernahme von Organisations-, Verwaltungs- und Evaluierungsaufgabenz Mitwirkung an der Curricula-Entwicklung (u. a. im Rahmen der Pädagogen-/-innenbildung Neu)Bewerbungen sind bis längstens -XOL unter * an das5HNWRUDW GHU 8QLYHUVLWlW I U 0XVLN XQG GDUVWHOOHQGH .XQVW *UD] *UD] /HRQKDUGVWUD H zu richten.Detailinformation: www.csc-kug.at/jobinfo/kug.htmlDer Geschäftsführende Vizerektor:Robert Höldrich8Als mittelgroße Universität mit 250 Professuren und 19.000Studierenden hat sich die Universität Bremen als eine von elfUniversitäten im Exzellenzwettbewerb durchgesetzt. Sie überzeugtemit einem ambitionierten Zukunftskonzept und gehört nun zu denExzellenzuniversitäten.Der Fachbereich 2 der Universität Bremen umfasst die DisziplinenBiologie und Chemie. Er trägt mit seinen ForschungsschwerpunktenMaterialwissenschaften, Kognitionswissenschaften und biotischeInteraktionen zu dem interdisziplinären Forschungsprofil derUniversität Bremen bei und ist mit mehreren außeruniversitärenForschungsinstituten wie dem Fraunhofer IFAM, dem Alfred-WegenerInstitut oder dem MPI Marine Mikrobiologie am Standort intensivverbunden. In der Lehre ist der Fachbereich für die Ausbildung in denBachelorstudiengängen der Biologie und Chemie verantwortlich, bietetneben einem Masterstudiengang in Chemie sechs internationaleMasterstudiengänge an und ist an weiteren fachbereichsübergreifendenMasterprogrammen beteiligt, die sich alle inhaltlich eng an denForschungsschwerpunkten des Fachbereichs orientieren.An der Universität Bremen ist am Institut für Organische undAnalytische Chemie im Fachbereich 2 Biologie/Chemie unter demVorbehalt der Stellenfreigabe eineProfessur - Besoldungsgruppe W 2Beamtenverhältnis auf Lebenszeit für das FachgebietOrganische FunktionsmaterialienKennziffer: P 713/14zum 01.10.2014 zu besetzen.Bewerberinnen und Bewerber sollen durch herausragende Leistungenauf einem aktuellen Gebiet der organischen Chemie funktionalerMaterialien mit synthetisch-experimentellem Schwerpunkt internationalausgewiesen sein. Die Bereitschaft zur Kooperation innerhalb derUniversität und mit einschlägigen Forschungsinstituten im Umfeld derUniversität Bremen wird erwartet.Die zukünftige Stelleninhaberin oder der Stelleninhaber soll das FachOrganische Chemie in Forschung und Lehre in ganzer Breite vertretenund die Forschungsaktivitäten des Fachbereichs ergänzen. Die Stellesoll in hohem Maße dazu beitragen, die Profilbildung der Chemie imBereich der Materialwissenschaften zu stärken. Dabei wird dieZusammenarbeit mit weiteren Arbeitsgruppen des Fachbereichserwartet.Bereitschaft zu hochschuldidaktischer Weiterbildung, ein hohes Maßan Initiative in der Lehre sowie Beiträge zur Internationalisierung derUniversität Bremen werden erwartet.Einstellungsvoraussetzungen sind ein abgeschlossenes Hochschulstudium in Chemie, eine herausragende einschlägige Promotion inorganischer Chemie sowie eine Habilitation oder entsprechendewissenschaftliche Leistungen, die auch im Rahmen einer Juniorprofessurerbracht sein können. Erwartet wird die Fähigkeit, Lehrveranstaltungenin deutscher und englischer Sprache abzuhalten.Die Universität Bremen strebt insbesondere die Erhöhung des Anteilsvon Frauen im Wissenschaftsbereich an und fordert deshalbWissenschaftlerinnen nachdrücklich auf, sich zu bewerben.Außerordentlich begrüßt werden internationale Bewerbungen undBewerbungen von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern mitMigrationshintergrund. Schwerbehinderten Bewerberinnen/Bewerbernwird bei im Wesentlichen gleicher fachlicher und persönlicher Eignungder Vorrang gegeben.Nähere Auskünfte erteilt der Dekan des FB 2 Biologie/Chemie, Prof.Dr. T. Hoffmeister ([email protected]).Bewerbungen mit den üblichen Unterlagen sind bis zum 11.06.2014unter Angabe der o. g. Kennziffer elektronisch in einer pdf-Datei zurichten an: [email protected] per Post zu senden an: Universität Bremen, Fachbereich 2,Prof. Dr. Thomas Hoffmeister, Postfach 33 04 40, 28334 Bremen Homepage: www.uni-bremen.de/en/exzellent.html04 2014LETTER8

karriere der große akademische stellenmarkt 9Ausschreibung einer unbefristeten Stelle eines Universitätsprofessors/einer Universitätsprofessorin für Arbeitsrecht undSozialrecht gemäß § 94 Abs. 2 Z 1 UG.An der Rechtswissenschaftlichen Fakultät der Johannes Kepler Universität Linz isteine Professur für Arbeitsrecht und Sozialrechtin Form von einem privatrechtlichen Angestellt

Die letzte Frist Hamburg bekämpft das Befristungsunwesen an Unis und bringt sich als Liebling . von einer autoritären Persönlichkeit geleitet wird. Diese Faktoren des Gruppenden- . hat die Trainer- und Beratungsfirma