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50zienz-TippsEffignultawreVdnuniotkfür ProduAusschuss reduzierendunrseasWl,albfAl,Energie, Materiaern und Kosten spareninlerkvekucdrabußCO2 -Ffähigkeit steigernbserewtbetWdunnGewinHIEM ist ein Projekt der:50 Effizienz-Tipps für Produktion und VerwaltungHIEM wird finanziert von:Umsetzung durch:1

INHALTErneuerbare Energien .2450 Effizienz-TippsgnultawreVdnuniotkfür ProduAbkürzungsverzeichnis. 4Vorwort. 5Grundlagen für Energieeffizienz.61. Ressourcen-Bilanz erstellen. 72. Energiemanagementsystem (EnMS). 73. CO2 -Fußabdruck ermitteln mit dem ecocockpit. 84. CO2 -Steuern nach Energiearten. 95. EEG-Umlage sinkt – Netzentgelte steigen – Befreiung möglich.106. Lastspitzen vermeiden.127. Blindstrom kompensieren .13Effizienzpotenziale in der Produktion.148. Auf die passende Dimensionierung kommt es an.159. Moderne Elektromotorenrund 40 Prozent effizienter.1510. Pneumatische Anlagen auf Elektroantrieb umstellen.1611. Druckluftverteilsystem: Ringleitungen mit Kunststoffrohren effizienter.1712. Druckluft überwachen und effektiver dosieren.1713. Schnellkupplungen deinstallieren, Druckluft-Recycling integrieren.1814. Vernetzung der Produktions- und Gebäudetechnik.1815. Klimamanagement in Produktionsbetrieben.1916. Lichtmanagement an Produktionsarbeitsplätzen.2017. Ausschuss senken.2019. Bis zu 55 Prozent Tilgungszuschüsse.2520. Photovoltaik .2521. Kraft-Wärme-Kopplung.2622. EEG-Umlage auf selbsterzeugten Strom .2623. Solarthermie und Prozesswärme.2724. Wärmepumpen.2725. Holz als Brennstoff.2826. Wärmespeicher .2827. Heizung und Wärmeverteilung.2928. Hydraulischer Abgleich des Systems.30Effizienzpotenziale in der Verwaltung.3129. Büroorganisation.3230. Papierloses Büro, Dokumentenmanagement und Green-Copy.3231. Fax2Mail.3332. Schriftarten senken Toner- und Tintenverbrauch.3333. IT-Organisation.3434. Mitarbeiterwissen nutzen.34Abfallmanagement und Kreislaufwirtschaft.3535. Abfall vermeiden.3636. Abfall sortieren und recyceln.3637. Kreislaufwirtschaft mit recyclingfähigen Materialien .3738. Second Life mit aufbereiteten Altgeräten.38Wassermanagement .3939. Regenwassernutzung.4040. Wasseraufbereitung und Abwärmenutzung.4041. Durchflussbegrenzer.4142. Wasserlose Urinale.4143. Dichteprüfungen.4244. Abwasserzähler senken Kanalgebühren.42Fuhrparkmanagement und Green Mobility.4345. Mobilitätslösung und Fahrzeugauswahl nach Nutzungsprofilen.4446. Ladeinfrastruktur und Eigenstromnutzung.45Förderprogramme, Beihilfen und Contracting.46Effizienzpotenziale Industrie 4.0 und Digitalisierung .2147. Beratungsförderung.4748. Investitionsförderung durch die KfW.4849. Investitionsförderung durch das BAFA.4850. Energie-Contracting.49Zentrales Ziel von Industrie 4.0 ist Ressourcen- und Energieeffizienz.2218. Mitarbeitende müssen mitziehen.23Fazit: Energieeffizienz rechnet sich für Sie und die Umwelt.50Über die Hessische Initiative für Energieberatung im Mittelstand (HIEM).51Impressum.53250 Effizienz-Tipps für Produktion und Verwaltung50 Effizienz-Tipps für Produktion und Verwaltung3

nisAbkürzungsverzeichAC.Alternate Current/ WechselstromBAFA.Bundesamt für Wirtschaft ndere AusgleichsregelungenDC.Direct Current/ GleichstromDENA.Deutsche .EU-Gesetz über Energiedienstleistungenund andere -GesetzEMS.Enterprise Management SystemEnMS.EnergiemanagementsystemERP.Enterprise Resource PlanningHIEM.Hessische Initiative fürEnergieberatung im MittelstandI4.0.Industrie 4.0IIoT.Industrial Internet of ThingsKfW.Kreditanstalt für WiederaufbauLEA.LandesEnergieAgenturKMU.Kleine und mittlere UnternehmenMES.Manufacturing Execution SystemÖPNV.Öffentlicher I.Verein Deutscher IngenieureTROWRVOdnuneknesnetsokProzessnziezffiE nreigetsninGewDie Millionärin bzw. der Millionär weiß: „Reich wird man durch den Cent, den man nicht ausgibt.“ Genauso istes mit dem Energie-und Ressourcenverbrauch in Ihrem Unternehmen. Wettbewerbsfähig bleibt Ihr Betriebnur, wenn Sie Ihre Einstandskosten senken und Ihre Gewinne steigern. Für Sie als Unternehmer/in bedeutetdas: Wenn Sie entlang der technischen Entwicklung Ihren Strom-, Wärme-, Kälte- und Wasserbedarf sowie Abfall und Abwasser reduzieren, senken Sie Ihre CO2-Emissionen und steigern Ihren Gewinn.CO2-Steuer und Netzentgelte mindern den ErtragDer Ertrag Ihres Unternehmens sinkt mit der Einführung der neuen CO2-Steuer. Seit Anfang 2021 zahlen Sie25 Euro je emittierter Tonne CO2. Die neue Steuer steigt bis 2025 auf 55 Euro je Tonne. 1.000 Liter Heizöl oderDiesel verursachen dann über 147 Euro Mehrkosten. Beim Strom steigen die Netzentgelte, die 2020 im Durchschnitt 7,5 Cent je Kilowattstunde betrugen.Diese Mehrkosten sollten Sie motivieren: Investieren Sie jetzt in Energie- und Ressourceneffizienz undnehmen Sie die staatlichen Förderprogramme in Anspruch!Gut beraten erhalten Sie optimale Kredite und InvestitionsbeihilfenDie LEA LandesEnergieAgentur Hessen GmbH und seit 2012 die Hessische Initiative für Energieberatung imMittelstand (HIEM) begleiten Sie dabei. Mit uns erschließen Sie Ihre Effizienzpotenziale, die wir in dieser Broschüre skizzieren. Wir arbeiten für Sie unabhängig und neutral. Unsere langjährig erfahrenen Energieberaterwissen, wie Sie Ihr Unternehmen fit für die Zukunft machen und den CO2-Fußabdruck senken. Wir lotsen Siedurch den Förderdschungel und sorgen dafür, dass Sie alle staatlichen Beihilfen optimal nutzen. Davon profitieren Sie und das Klima.Dipl.-Ing. Chem. Robert Weicht Sasa Petric (M.Eng.)Themenfeldleitung ElektromobilitätProjektleiter der HIEMund Energieeffiziente UnternehmenRKW Hessen GmbHLEA LandesEnergieAgentur Hessen GmbH450 Effizienz-Tipps für Produktion und Verwaltung50 Effizienz-Tipps für Produktion und Verwaltung5

Grundlagenfür EnergieeffizienzI.1. Ressourcen-Bilanz erstellen„Wo soll ich denn anfangen? Wir haben so viele Maschinen und Verbraucher!“ – Der Einstieg in Energieund Ressourceneffizienz ist leichter als gedacht. Erbeginnt mit der Datensammlung für die vergangenendrei Jahre. Erstellen Sie eine Bilanz über die Energie-,Wasser- und Materialflüsse sowie Abfall- und Abwasserdaten. Ergänzen Sie die Mengeneinheitengleich mit den Kosten. „Wer soll das denn machen?“,fragen Sie. Wie wäre es mit einem Praktikum fürStudierende? Idealerweise installieren Sie bei denGroßverbrauchern Smart Meter, die Sie über eineApp auslesen können. Smart Meter sind „intelligenteMesssysteme“, die den Stromverbrauch über verschiedene Zeiträume erfassen, speichern und für dieAuswertung in Anwendungen bereitstellen. Dennmit den auf Maschinenebene erfassten Verbräuchenkönnen Sie sofort berechnen, wie sich modernsteTechnologien auf Ihre Kosten auswirken. Aber verzetteln Sie sich nicht. Am besten fangen Sie mit denzehn größten Verbrauchern an.2. Energiemanagementsystem (EnMS)Wenn Sie Smart Meter installierthaben, sind Sie nicht weit davonentfernt, auch ein Energiemanagementsystem (EnMS)nach DIN EN ISO 50001 einzurichten. Unternehmen mit mehrals 250 Mitarbeitenden sind nachdem EU-Gesetz über Energiedienstleistungen und andere Energieeffizienzmaßnahmen (EDL-G)ohnehin seit 2020 verpflichtet,ein EnMS zu nutzen sowie alle vierJahre durch einen externen Auditorein Energieaudit durchzuführen.Aber auch kleine und mittlereUnternehmen profitieren voneinem EnMS. Nach Studien derDeutschen Energie-Agentur sparenUnternehmen nach Einführungeines EnMS rund zehn Prozentihrer Energiekosten alleine durchorganisatorische Maßnahmen, diesie nach der Datenauswertungihres EnMS ergriffen. Mit Investitionen in moderne Technologiensparen Sie bis zu 25 Prozent derEndenergie.650 Effizienz-Tipps für Produktion und Verwaltung50 Effizienz-Tipps für Produktion und Verwaltung50.000Unternehmensind seit 2015hierzulande lautSchätzungen derBundesregierungzum Energieauditverpflichtet.25%10%ihrer Energiekostenkönnen Betriebe dankorganisatorischerMaßnahmen nachEinführung können Unternehmendurch investiveMaßnahmen erreichen.75%der Betriebe sind mit denEnergieauditprozesseninsgesamt zufrieden.Quelle: DENA7

3. CO2 -Fußabdruck ermittelnmit dem ecocockpitMit den Daten aus Ihrer Ressourcen-Bilanz und demEnMS können Sie den CO2-Fußabdruck Ihres Unternehmens berechnen. Unterstützung bietet Ihnen das„ecocockpit“ der LEA LandesEnergieAgentur HessenGmbH. Dieses Online-Tool berechnet aus Ihren Datendie CO2-Emissionen Ihres Unternehmens und IhrerProdukte. Sie erkennen die Treiber für CO2-Emissionenund können gezielt Maßnahmen zur Reduzierungergreifen. Außerdem berechnen Sie mit ecocockpitihre gesamte CO2-Steuerlast, die sich sonst in einzelnen Rechnungen Ihrer Energiedienstleister versteckt.Und mit der auf Produktebene heruntergebrochenenCO2-Bilanz gewinnen Sie im Vergleich zu Ihrem Wettbewerb zusätzliche Verkaufsargumente.4. CO2 -Steuern nach EnergieartenDas seit Anfang 2021 gültige Brennstoffemissionshandelsgesetz (BEHG) regelt die CO2-Bepreisung für fossileBrennstoffe wie Erdgas, Braun- und Steinkohle sowie Benzin, Diesel und Heizöl. In der nachfolgenden Tabellesehen Sie die Preisaufschläge durch die CO2-Steuer für Brennstoffe. Biobrennstoffe sind noch bis einschließlich 2022 von der Abgabe befreit. Auch Kohle wird erst ab 2023 von der CO2-Steuer erfasst. Vollständig befreitsind Holzbrennstoffe sowie Energie aus Solartechnik und destpreis 20262026HöchstpreisCO2-Preis inEuro pro Tonne253035455555-65Heizöl (leicht) in ct/l6,57,79,011,614,216,8Erdgas in ct/kWh0,50,60,70,91,11,3Diesel in ct/l6,57,79,011,614,216,8Benzin in ct/l5,66,77,810,112,314,5Quelle: IHK OstbrandenburgBeim Strompreis ist alles ein wenig komplizierter. Er hängt einerseits von der Zusammensetzung der Erzeugungsarten ab. Die erneuerbaren Energien hatten 2021 bereits einen Anteil von 50 Prozent am deutschenStrommix. Die CO2-Steuer wird sich also zunächst nur auf die Bestandteile auswirken, die mit Erdgas erzeugtsind. Insgesamt wird sich die CO2-Steuer daher zunächst kaum im Strompreis niederschlagen. Dafür wirkensich andere Steuern und Abgaben auf die Strompreise umso deutlicher aus.Sie erkennendie Treiber fürCO2 -Emissionenund könnengezielt Maßnahmenzur Reduzierungergreifen.850 Effizienz-Tipps für Produktion und Verwaltung16%45%Erdgaserneuerbare Energien19%9%8%5%3%1%Wind onshorePhotovoltaikBiomasseWind offshoreWasserSiedlungsabfälleStrom : co2onlineStand: 10/2020 · Daten: BDEW, Destatis, EEX, VGB, ZSW50 Effizienz-Tipps für Produktion und VerwaltungSteinkohle4%8%Sonstiges9

5. EEG-Umlage sinkt – Netzentgeltesteigen – Befreiung möglichBeim BAFA Antrag auf Befreiung derEEG-Umlage stellenUm die Strompreise zu stabilisieren, hat die Bundesregierung für2021 die sogenannte EEG-Umlageaus dem Erneuerbare-EnergienGesetz (EEG) leicht abgesenkt. Siesinkt von 6,76 Eurocent auf6,5 Eurocent pro Kilowattstunde.Dem stehen aber aktuell teilweisesteigende Netzentgelte gegenüber, die 2020 bereits um sieben Prozent zugelegt hatten. DieNetzentgelte schlägt der Stromnetzbetreiber auf die Rechnungauf für Betrieb und Ausbau derStromnetze. Diese Abgabe steigtstetig und macht – regionalunterschiedlich – bis zu elfEurocent (Schleswig-Holstein)beziehungsweise im bundesweitenDurchschnitt 8,3 Eurocent proKilowattstunde aus, rund einViertel des Strompreises. Zusammen können EEG-Umlage undNetzentgelte also schon jetzt rund15 Eurocent pro Kilowattstundebetragen. Vor allem für stromintensive Unternehmen ermöglichtder Gesetzgeber aber eineteilweise oder vollständigeBefreiung von diesen Abgaben.Das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) hat dieAufgabe, die Kosten des Ausbaus der erneuerbarenEnergien angemessen gerecht zu verteilen. Dafürsorgt die EEG-Umlage. Grundsätzlich ist sie für jedeverbrauchte Kilowattstunde Strom vom Letztverbraucher mit der Stromrechnung zu entrichten. Bei selbsterzeugtem und verbrauchtem Strom aus erneuerbaren Energiequellen kann sie auf Antrag reduziertwerden oder entfällt komplett. Für strom intensiveUnternehmen, deren Stromkosten durch die EEGUmlage im Verhältnis zur Bruttowerts lte20202021Differenz 2020-2021Euro ProzentBaden-Württemberg426 459 33 8%Bayern405 378 -27 -7 %Berlin342 373 31 9%Brandenburg481 509 28 6%Bremen321 291 -30 -9 %Hamburg*472 472 0 0%Hessen413 399 -14 -3 %Mecklenburg-Vorpommern455 538 83 18 %Niedersachsen413 430 17 4%Nordrhein-Westfalen389 423 34 9%Rheinland-Pfalz403 420 17 4%Saarland423 416 -7 -2 %Sachsen409 413 4 1%Sachsen-Anhalt420 432 12 3%Schleswig-Holstein555 600 45 8%Thüringen424 444 20 5% Deutschland413 428 15 4%Ost433 456 23 5%West (inkl. Berlin)409 423 14 3%* Für Hamburg liegen noch keine Werte für 2021 vor.Quelle: CHECK24 Vergleichsportal Energie GmbH, alle Preise inkl. MwSt., alle Werte nachvorläufigen Veröffentlichungen der Netzbetreiber, Angaben ohne Gewähr, Stand: 14.10.2020Netzentgelte individuell mitNetzbetreiber aushandelnNach §19 der Stromnetzentgeltverordnung (StromNEV) erhalten Unternehmen einen Nachlass von biszu 80 Prozent der Nutzungsentgelte, wenn sie Strom vor allem nachts verbrauchen, mehr als zehn Gigawattstunden Strom abnehmen oder nur saisonal einen hohen Strombedarf haben.Auch eine Senkung der Lastspitzen führt bereits zueiner Reduzierung der Netznutzungsentgelte.10Tipp: Sprechen Sie mit Ihrem Netzbetreiberund verhandeln Sie individuelle Netzentgelte.Es lohnt sich in vielen Fällen. Auch für denMittelstand!50 Effizienz-Tipps für Produktion und Verwaltungein besonders hohes Niveau erreichen, wurdenals Entlastungsmöglichkeit Besondere Ausgleichsregelungen (BSR) geschaffen. Unter verschiedenenVoraussetzungen können Unternehmen mit einemStromverbrauch von mehr als einer Gigawattstundepro Jahr beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) einen Antrag auf eine Teilbefreiungder EEG-Umlage stellen. Die BSR führen aber nicht zueiner vollständigen Freistellung von der EEG-Umlage,sondern reduzieren sie lediglich.EEG-UmlagepflichtLieferung durch Elektrizitätsversorgungsunternehmen (EltVU):EEG-Umlagepflicht EltVUKeine EltVU-Lieferung:EEG-Umlagepflicht LetztverbraucherSonstiger nicht erbrauchEigenversorgungEE-/KWK-Anlagen§ 60 Abs. 1:100 %§ 61 Abs. 1 S. 1:30/35/40 %Sonstiger selbsterzeugterLetztverbrauchNicht EE-/KWK-Anlagen,insb. konventionelle§ 61 Abs. 1 S. 2 Nr. 1:100 %§ 61 Abs. 1 S. 3:100 %Schematische Darstellung der Plichten zur Abführung der EEG-Umlage für verschiedene Formen der StromversorgungQuelle: BundesnetzagenturTipp: Wenn Sie selbst Strom aus erneuerbaren Energien erzeugen oder mehr als eine Gigawattstunde Strom pro Jahr verbrauchen, sollten Sie mit einem Energieberater der Hessischen Initiativefür Energieberatung im Mittelstand (HIEM) die Möglichkeiten einer teilweisen Befreiung von derEEG-Umlage besprechen und einen Antrag beimBAFA prüfen.50 Effizienz-Tipps für Produktion und Verwaltung11

der Maschinen kann allerdings dieProduktionsprozesse beeinträchtigen. Eine smarte Lösung ist eindigitales Lastmanagementsystem,das Lastabwürfe automatisiertund häufig kaum merkbar für denProduktionsprozess vornimmt.Optimalerweise kann dieses durcheinen digital gesteuerten elektrischen Speicher ergänzt werden.Ein skalierbarer Batteriespeichermit ausreichender Kapazität istdauerhaft günstiger, beeinträchtigt die Produktionsabläufe nichtund erfordert keinen menschlichen Eingriff.ZeitLastspitzen beimStromverbrauchentstehen, wennMaschinen oder großeStromverbrauchereingeschaltet werden.Blindleistung(kVar)Scheinleistung (kVA)P (kW)Lastspitze mit Ausgleichstrom sind neben Elektromotoren auch die Vorschaltgeräte in Beleuchtungsanlagen. Durch die Installation einer Blindstromkompensation können Sie dieÜbertragungsverluste reduzieren und die Kosten fürden Blindstrom vollständig einsparen. Sie reduzierendie Netzverluste und verbessern damit die Wirksamkeit des Stromnetzes. Die Netzbelastung nivelliertsich durch die Blindstromkompensation. Letztlich istes wie mit dem Schaum im Bierglas. Je mehr Schaum(Blindleistung) der Gast erhält, desto weniger Bier(Stromleistung) befindet sich im Glas.NICHTGUTBlindstromkompensationGUTQuelle: Fraunhofer-Institut für IntegrierteSysteme und Bauelementetechnologie IISBLastspitze12Blindstrom, elektrotechnisch Voltampere Reaktiv(Var) genannt, entsteht durch Induktion in Spulen,die ein Magnetfeld erzeugen. Blindstrom ist derjenigeStromanteil, der zur sinusförmigen Spannung um90 Grad verschoben ist und zusätzliche Verluste inKabeln und Transformatoren erzeugt. In der Regelwird der Blindstrombedarf durch den Energieversorger ab einem Anteil von 50 Prozent der Wirkarbeitdem Gewerbe- und Industriebetrieb zusätzlich inRechnung gestellt. Große Verursacher von Blind-Belastet StromnetzBelastet istung(kVar)Scheinleistung (kVA)baren Kosteneinsparung. Lastspitzen vermeiden Sie, indem Siebeispielsweise zu SchichtbeginnMaschinen nicht gleichzeitig, sondern zeitversetzt einschalten. UmLastspitzen so gering wie möglichzu halten, können Sie auch dieDaten aus dem EnMS auswerten,um daraus Regeln abzuleiten, wieund wann welche Stromverbraucher bei Schichtbeginn in Betriebgenommen werden. Für die praktische Umsetzung sollten Sie IhreMitarbeitenden instruieren, Maschinen nacheinander einzuschalten. Ein zeitversetztes EinschaltenWirkleistung (kWh)Lastspitzen beim Stromverbrauchentstehen, wenn Maschinenoder große Stromverbrauchereingeschaltet werden. Da zumHochfahren große Strommengenaus dem Netz abgerufen werden,müssen Energiedienstleister zurRegelung der Netzspannung weitere Kraftwerkressourcen hinzuschalten, wodurch zusätzlicheKosten entstehen. Diese dürfensie gemäß § 19 Abs. 1 StromNEV(Stromnetzentgeltverordnung) alsLastspitzen in Rechnung stellen.Die Vermeidung von Lastspitzenführt deshalb zu einer unmittel-7. Blindstrom kompensierenWirkleistung (kWh)6. Lastspitzen vermeidenQuelle: klaiber-spart-energie,Ingenieurbüro fürEnergieoptimierungBlindstrom am Beispiel von Bier50 Effizienz-Tipps für Produktion und Verwaltung50 Effizienz-Tipps für Produktion und Verwaltung13

II.Effizienzpotenzialein der Produktion8. Auf die passende Dimensionierungkommt es anViel hilft nicht immer viel, ist meistens unnötig undhäufig teuer. Bei Kühl- und Klimaanlagen, Antrieben,Wärme- und Dampfproduktion sowie Kompressorengilt: Dimensionieren Sie Ihre Anlagen immer so, dasssie die geforderten Leistungen in optimalen Betriebszuständen erbringen. Zu groß ausgelegte Anlagenarbeiten selten effizient. Bei Standardmotoren mitjährlicher Nutzungsdauer von etwa 3.000 Stundenentfallen nur etwa drei Prozent der abgeschriebenenKosten auf die Anschaffung, aber 95 Prozent auf denEnergieverbrauch. Pumpen in Hydraulik- und Abluftsystemen, Druckluft-, Kälte- und Heizungsanlagenarbeiten bisweilen in ineffizienten Betriebszuständen,weil sie zu groß oder zu klein ausgelegt sind. Zudemkönnen viele Anlagen mit Hilfe einer Vernetzung mitder Gebäudetechnik effizienter arbeiten.Tipp: Viele Einkäufer/innen in Unternehmenneigen dazu, die günstigsten Maschinen oderGeräte zum niedrigeren Preis zum Kauf zuempfehlen. Berechnen Sie vor dem Kauf dieKosten über den gesamten Lebenszykluseiner Maschine. Fast immer sind energieeffizientere Modelle zwar etwas teurer in der Anschaffung, holen aber sehr schnell auf. Durchihren niedrigeren Energieverbrauch über denZeitraum ihrer Nutzung sind sie häufig deutlich günstiger.9. Moderne Elektromotorenrund 40 Prozent effizienterElektromotoren stellen das Rückgrat in Produktionund Logistik dar. Sie erzeugen Druckluft, treiben Kältekompressoren, Ventilatoren, Pumpen, Förderbänderund Walzen an. Elektromotoren haben eine langeLebensdauer und werden nur selten in leistungs angepasster Weise betrieben. Vor allem in Maschinenmit einer Nutzungszeit von mehr als 20 Jahren lohntes sich, effizientere Motoren nachzurüsten. DennDrehzahlreglung und Frequenzumrichter für den optimalen Betrieb sind bei älteren Motoren meist nichtvorhanden. Das verursacht in vielen Betrieben Strom-kosten, die sich mit modernen Antrieben um bis zu45 Prozent senken lassen. Ein IE2-Motor emittiert5.238 kg CO2-Äquivalente pro Fertigungseinheit, einIE3-Motor nur 4.274 kg, und ein IE4-Motor begnügtsich mit 3.353 kg CO2 – hat der VDI (Verein DeutscherIngenieure) in der Studie „Ökologische und ökonomische Bewertung des Ressourcenaufwands“(https://t1p.de/40y4) von 2018 berechnet.Und ein IE5-Motor ist noch effizienter!Motoren nachrüstenlohnt sich!1450 Effizienz-Tipps für Produktion und Verwaltung50 Effizienz-Tipps für Produktion und VerwaltungMit dem QR-Code direkt zurStudie „Ökologische undökonomische Bewertung desRessourcenaufwands“ surfen15

10. Pneumatische Anlagen aufElektroantrieb umstellenBei Druckluftanlagen gehen rund93 Prozent der eingesetzten Energiewährend der Aufbereitung verloren.Das bedeutet, dass von einer Kilowattstunde im Kompressor eingesetzte Energie nur 0,07 Kilowatt alsNutzleistung zur Verfügung steht.Bei der Luftkomprimierung wirdein erheblicher Teil der Energie inWärme umgewandelt, die meistensungenutzt als Abwärme verlorengeht. Die elektrischen Antriebe derKompressoren verursachen Anlaufund Leerlaufverluste; außerdementstehen mechanische Verlustedurch Reibung. Ohne eine Nutzungder Abwärme fällt die Energiebilanzvon pneumatischen Anlagen imVergleich zu Elektroantrieben dahersehr negativ aus. Natürlich könnennicht alle pneumatischen Anlageneinfach auf Elektromotoren umgerüstet werden. Aber wo es möglichist, sollten Sie im Zuge von Ersatzinvestitionen die Umrüstung inErwägung ziehen.Und wo sich ein Druckluftsystem nicht umrüstenlässt, sollten Sie die Architektur Ihres Verteilsystemsprüfen. Eine Ringleitung erhöht die Effizienz und dieBetriebssicherheit eines Druckluftverteilsystems. EineRingleitung bildet eine geschlossene Einheit mit demKompressor. Die Druckluft muss einen kürzeren Wegzurücklegen als bei Stichleitungen. Und das bedingtauch einen geringeren Druckabfall. Außerdem könnenSie einzelne Bereiche einer Ringleitung über Ventileabsperren, ohne dabei die Druckluftversorgung anderer Leitungssektoren zu unterbrechen. Dadurch gewährleisten Sie die Belieferung der Abnehmer auchbei Wartungs-, Reparatur- und Erweiterungsarbeiten.Früher wurden Druckluftleitungen aus Stahl verwendet. Diese sind aber korrosionsanfälliger als die Leitungen aus Kunststoffen. Wenn Ihr System keine besonderen thermischen

4 50 Effizienz-Tipps für Produktion und Verwaltung 50 Effizienz-Tipps für Produktion und Verwaltung 5 Die Millionärin bzw. der Millionär weiß: „Reich wird man durch den Cent, den man nicht ausgibt.“ Genauso ist es mit dem Energie-und Ressourcenverbrauch in Ihrem Unternehmen.