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Erfahrungsbericht AustauschCalgary 2020/20211
InhaltErfahrungsbericht Austausch Calgary 2020/2021 . 11.Vorbereitung . 3Bewerbung . 3Anmeldung an der UCalgary . 3Visum. 3Wohnheim. 3Kreditkarte . 4Flug . 4Versicherungen . 52.Fall Term . 6Kurse im Fall Term . 63.Winter Term . 7Kurse im Winter Term . 74.Leben in Calgary . 8Auf dem Campus . 8Stadt Calgary . 8Umgebung Calgary . 95.Danksagung . 112
1. VorbereitungBewerbungAls ich von dem Austausch erfahren habe, war ich sofort begeistert. Ich wollte schon immereinmal während oder nach der Schulzeit ins Ausland, leider, bzw. glücklicherweise hatte dasbisher nie funktioniert, sodass ich mich im Studium für Auslandssemester interessiert habeund natürlich auch über diesen Austausch erfahren habe.Die benötigten Informationen und Unterlagen für die Bewerbung habe ich alle onlinegefunden. Der Info-Abend war ebenfalls sehr hilfreich und hat meinen Entschluss, mich zubewerben, nur noch bekräftigt. Ich habe mir vor der Bewerbung schon einmal die Homepageder University of Calgary und der Stadt Calgary angeschaut, um einen Eindruck davon zubekommen.Der wichtigste Teil der Bewerbung war bestimmt das Auswahlgespräch, obwohl ich sehrnervös vor dem Gespräch war, hatte während des Gesprächs eine entspannte Atmosphäregeherrscht. Uns wurde am Nachmittag an dem Tag dann direkt gesagt wer ausgewähltwurde.Anmeldung an der UCalgaryWir sind nach dem Auswahlgespräch am Institut geblieben um mit David direkt dieAnmeldung und anderen Formulare auszufüllen. Das war alles sehr entspannt, da David sichvon seinem eigenen Austausch noch auskannte und die meisten Formulare selbsterklärendwaren.VisumAls wir dann so weit waren, dass wir alle benötigten Formulare für das Visum hatten, hattedie Pandemie gerade begonnen. Somit wurde ab hier alles ein bisschen anders als in denVorjahren. Für das Visum benötigt man den Nachweis über das Stipendium, den wir im Märzbekommen haben und daraufhin konnten wir den Antrag auf das Visum stellen. Dannmussten wir ein paar Wochen warten, bis wir aufgefordert wurden unsere Fingerabdrückefür die biometrischen Daten in Düsseldorf oder Berlin einscannen zu lassen. Zu diesemZeitpunkt waren wir aber im ersten Lockdown, wodurch die Stellen für die Abgabe derbiometrischen Daten geschlossen waren und wir auf die Öffnung warten mussten. Ich wardann Ende Juli in Düsseldorf, zu dem Zeitpunkt war aber auch schon klar, dass es eherunwahrscheinlich ist, dass wir überhaupt nach Kanada fliegen dürfen.Das Visum habe ich Ende November ausgestellt bekommen, als Kanada die Grenzen fürStudenten- und Arbeitsvisum Inhaber wieder geöffnet hat. Wir haben uns dann dafürentschieden zum Start des Winter Terms im Januar nach Kanada zu reisen.WohnheimIn meiner ersten Bewerbung für das Wohnheim (für den Fall und Winterterm), habe ichzuerst ein Online-Formular ausgefüllt. Dort hat man ein Datum und eine Uhrzeit genanntbekommen, zu der man eine Wohnung auswählen kann. In der Bewerbung habe ich keinenPlatz mehr in Cascade Hall bekommen, und wäre in eine 2-Zimmer Wohnung in Glacier Hallgezogen.Nun auch hier hat sich alles geändert wegen Corona. Wir konnten das Wohnheim ohneProbleme umbuchen oder auch ganz Absagen, also haben wir unsere Bewerbung vomAcademic Year auf Winter Term geändert und gehofft, dass wir dann tatsächlich auch zum3
Winter Term nach Kanada reisen dürfen. Für diese Bewerbung konnten wir nur Präferenzenangeben und kein Zimmer direkt auswählen. Dieses Mal habe ich ein Zimmer in einer 4er WGin Cascade Hall bekommen.Ich war mit Cascade Hall sehr zufrieden, auch wenn es ein älteres Wohnheim ist. Durch einegroße Fensterfront im Wohnzimmer wirkt die Wohnung offen und freundlich, dies ist inanderen Wohnheimen nicht immer der Fall. Das Zimmer selbst ist recht klein, hat dafür abereinen begehbaren Kleiderschrank.In den German Lockers, die sich im Keller vom Wohnheim Olympus Hall befinden, findet manalles was man benötigt. Wir haben dort Bettdecken, Kissen, Bettbezüge, Kochutensilien,Geschirr, Wäscheständer, alte Vorlesungsmaterialien und sogar Schlittschuhe gefunden.Ich war für die Quarantäne in Aurora Hall untergebracht, das Wohnheim ist deutlich neuerals Cascade Hall und die Zimmer selbst sind größer, haben aber dafür keinen begehbarenKleiderschrank und kein gemeinschaftliches Wohnzimmer.Foto von unserer WG-Pflanze mit Blick auf Cascade HallKreditkarteIn Kanada kann man eigentlich überall mit Kreditkarte zahlen und braucht kein Bargeld. Daman das Wohnheim pro Semester zahlen muss und das ein recht hoher Betrag ist, sollte manvorher schauen, ob die Kreditkarte ein Limit hat.Ich hatte eine Kreditkarte von der DKB und eine von Klarna. Die Kreditkarte der DKB hatte ichschon vorher und bietet sich an, solange man als Aktivkunde eingestuft ist. Die Kreditkartevon Klarna habe ich mir erst kurz vorher geholt, mit der Kreditkarte hat man immer dieMöglichkeit innerhalb von 14 Tagen zu zahlen oder in Raten zu zahlen.FlugDa es bei uns sehr unsicher war, ob oder wann wir überhaupt nach Kanada fliegen können,konnten wir den Flug erst kurzfristig buchen. Wir hatten unser Visum erst Ende Novembererhalten und musste dann auch erst alles für die Quarantäne- und Einreise-Regelungen inKanada herausfinden. Unseren Flug haben wir dann einen knappen Monat vor Abfluggebucht. Da aufgrund der Pandemie nur sehr wenige Fluggesellschaften geflogen sind und4
wir an einem Pilotprogram in Calgary teilnehmen wollten, um die Quarantäne zu verkürzen,blieb uns nur der Flug mit KLM als Auswahl übrig.Wir sind von Stuttgart über Amsterdam nach Calgary geflogen und genauso zurück. KLM warsehr gut organisiert und uns mit allen benötigten Informationen versorgt. Der Flug war einbisschen teurer als die Alternative mit Star Alliance (Lufthansa und AirCanada), dafür deutlichzuverlässiger. Da KLM eine App für das Smartphone hat, ging einchecken, Gepäck zu buchenund alle benötigten Informationen für die Einreise und Tests herauszufinden sehr einfach.Blick aus dem Flugzeug auf CalgaryVersicherungenFür die Auslandskrankenversicherung haben ich mich für ADAC entschieden. Die ADACVersicherung war einfach abzuschließen und auch nicht sehr teuer.Uns wurde gesagt, dass wir einen Nachweis der Haftpflichtversicherung für das Wohnheimbenötigen, was vor Ort aber nie benötigt wurde.5
2. Fall TermDer Fall Term hat für uns online von Deutschland aus stattgefunden. Die meisten Kurse wurdenaufgenommen oder waren in Calgary am Morgen, und für mich dann nachmittags. Midterm Exams,Quizzes und Final Exams konnten wir alle innerhalb von 24h vor der eigentlichen Prüfungszeitschreiben. Die University of Calgary hatte das sehr gut organisiert und wir hatten auch mit denmeisten Kursen und Professoren einfach ein bisschen Glück.Kurse im Fall TermKurs – Nr.Kurs in CalgaryENCI 402HydraulicsKurs nFluidmechanik 1EinschätzungQi ZhouWöchentlicheAssignments,9 Quizzes(wöchentlich einQuiz),2 Midterm Exam(je 110 min),Final ExamProfessor ist sehrgut, sehrinteressanteVorlesung undman hat dasGefühl wirklichetwas zu lernen.DiewöchentlichenQuizze undAssignments sindaufwendigersparen aberfast komplettextra lernen aufPrüfungen.ENCI 471ProjectManagement 1BBL 2 Teil 1ENCI 513Structural ConcreteDesignWeko Teil 1ENCI 551StructuralEngineering 2BaustatikClaudia GomezVilleneuveKeine MidtermExam oder FinalExam,Project Plan(aufgeteilt in 3Abgaben über dasSemester)Raafat El-HachaNigel Shrive7 Assignments,Final Report,Final ExamFreiwilligeAssignments,3 Quizzes,1 Miderm Exam,1 Final ExamInteressanteVorlesung,Professorin hatsehr vielpraktischeErfahrung und hateinige Jahre alsProject Managerfür Öl-Pipelinesgearbeitet.Project Plan wirdin 3er Gruppengeschrieben, manmuss dafür vielrecherchieren,aber bekommtauch viel Hilfeüber dieVorlesungen.Die Assignmentssind sehr vielAufwand undwerden strengbenotet.Assignments sind inGruppen zubearbeiten, dieGruppen wurdenzufällig eingeteilt.Die Vorlesung warschwer zu verfolgenund der Kurs warrechtunübersichtlichaufgebaut, daskann aber auch andem Online-Formatliegen.Die Quizzes,Midterms undFinals waren gutmachbar, wennman diefreiwilligenHausübungenbearbeitet hat.6
3. Winter TermDen Winter Term hat für mich auch weiterhin komplett online stattgefunden, aber ich war in Calgaryin der Zeit. Meine Kurse wurden in diesem Semester nicht aufgenommen und fanden zum großenTeil nachmittags statt, wodurch es von Deutschland aus nicht machbar gewesen wäre.Kurse im Winter TermKurs – Nr.Kurs inCalgaryENGG 481Technology andSocietyKurs nSociety andTechnology (SQ)Elizabeth TrickettENCI 502Civil EngineeringAspects ofSustainableCommunitiesNachhaltig fürIngenieure (SQ)John HuntLiterature Review,Case Study Proposal,Case Study,Discussion Post5 Midterms (eherwie Quizzes),2 Assignments,1 Final ExamEinschätzungIn dem Kurs gibt esweniger Vorlesungenim eigentlichen Sinne.In den wenigen undkurzen Vorlesungendie stattfinden, sindmeistensHilfestellungen zumSchreiben der CaseStudy. Die Case Studyschreibt man zueinemSelbstgewähltenThema, dass in denBereich Society undTechnology passt undIngenieurbezogen ist.Obwohl man eineCase Study schreibt,ist der Kurs vomAufwand gut machbarund man lernt vielzum Recherchierenund Schreiben vonArbeiten.DasVorlesungsthemaist sehrinteressant,leider ist dieVorlesung sehrmonotonvorgetragen undes istanstrengenddabei zu bleibe.Die Midtermsund auch dasFinal waren dafürgut machbar undinsgesamt warder Kursaufwandnicht all zu viel.7ENCI 557Structural SteelDesignENCI 565ProjectManagement 2Weko Teil 2BBL2 Teil 2Mamdouh ElBadry7 Assignments,2 Midterm Exam,1 Final ExamFarnazSadeghpour4 Assignments,Guest LectureReports,1 Midterm Exam,1 Final ExamDie GuestLectures warensehr interessant.Der Kurs an sichwar aber rechtunübersichtlichaufgebaut. Daszugehörige Buchwar sehrhilfreich, da dortdie Kursinhalteausführlicher undteilweise bessererklärt waren alsin der Vorlesung.Der Midterm unddas Final habenteilweise Inhaltegehabt, die in derVorlesung nichtdrankamen,waren aberansonsten fairgestellt.Das Fach warbesser alsConcrete Design,da der Professororganisierterwar. Jedoch wares auch hieranstrengend derVorlesung undden Tutorien zufolgen und dieAnforderungenwaren sehr hoch.Die Assignmentswaren immerrechtzeitaufwändigund für diePrüfungenmusste man viellernen.
4. Leben in CalgaryAuf dem CampusDa unser Austausch komplett während Corona stattgefunden hat und aufgrund dessen alleVeranstaltungen online waren, gab es leider kein richtiges Campusleben wie man sich dasvorstellt.Für uns hat das bedeutet, dass das „Campusleben“ hauptsächlich im Wohnheimstattgefunden hat. Ich war mit in einer 4 Zimmer Wohnung in Cascade Hall und hatte zweiMitbewohnerinnen und wir haben uns super verstanden, obwohl wir uns vorher nichtkannten. Ansonsten war es leer auf dem Campus da einige Gebäude geschlossen waren odernur teilweise geöffnet und nur Studenten, die in den Wohnheimen gewohnt haben, dortwaren.Stadt CalgaryVom Campus aus hat man eine gute Verbindung mit dem C-Train nach Downtown Calgary. ImNormalfall kann man an der Uni ein Semesterticket für die öffentlichen Verkehrsmittelkaufen, aber für uns gab es nur 10ner Tickets. Ein Ticket war immer 90 Minuten gültig undman hat ca. 20 Minuten in die Stadt benötigt. Im Gegensatz zu hier ist der C-Train immerpünktlich oder sogar zu früh gewesen.In der Nähe vom Campus gab es ein paar Lebensmittelläden, der nächste war Save-on-foods.Wenn man sich die Rewards-Karte von Save-on-foods holt, bekommt man alle Rabatte undes ist dort nicht so teuer wie es erst scheint. Save-on-foods ist circa 10 Minuten Fußwegentfernt und weitere 15 bis 20 Minuten Fußweg entfernt befindet sich die Market Mall. Inder Shopping-Mall befinden sich alle möglichen Läden unter anderem Vans, Zara, Roots,Hudsons Bay und viele weitere. Aber dort gibt es auch einen Lebensmittelladen undDrogerieladen.Unsere Fahrräder am Fahrradweg in Richtung Downtown Calgary8
Wir hatten uns an der Uni bei einer Uni Community (bikeroot) Fahrräder gekauft. Die BikeCommunity ist eine Studenten Community, die gebrauchte Fahrräder repariert und günstigverkauft. Mein Fahrrad hatte 70 CAD gekostet, was ca. 45 entsprochen hat. Das Fahrradkann man entweder in Fahrrad Lockers in Olympus Hall einschließen oder an einemFahrradständer vor den Wohnheimen. Da Calgary ein sehr gut ausgebautes Radwegenetzhat, kommt man fast überall mit dem Fahrrad hin. Sobald das Wetter es zugelassen hat, habeich fast ausschließlich mein Fahrrad genutzt und kaum mehr die öffentlichen Verkehrsmittel.Mit dem Fahrrad gibt es eine schöne Strecke entlang des Bow-Rivers in die Stadt, für die manca. 25 bis 30 Minuten benötigt.Umgebung CalgaryCalgary ist dafür bekannt ein sehr guter Ausgangspunkt zu sein für Ausflüge in die RockyMountains. Und obwohl wir nur 4 statt 8 Monate in Calgary waren und der Winter Termdurch Online-Vorlesungen für mich sehr aufwendig war, war ich trotzdem einige Male in denRocky Mountains. Mit dem Auto benötigt man ca. 1 Stunde zu den Rock Mountains.Blick auf Banff vom Sulphur Montain TrailVon Canmore und Banff aus gibt es einige schöne Wanderungen, aber auch wenn manRichtung Kananskis Country fährt, kann man schön in den Bergen oder auch an Bergseenwandern gehen. Man darf jedoch nicht unterschätzen, dass der Winter in den Bergen bis inden Mai anhält.Wenn man von Calgary aus in Richtung Norden fährt, ist man innerhalb von 3 Stunden inEdmonton. Auf halben Weg durchquert man Red Deer, eine kleinere Stadt.9
Wenn man in Richtung Osten fährt, trifft man auf die sogenannten Bad Lands. Die Bad Landssind eine Steppenlandschaft mit Gesteinsformationen (Hoodoos) und ist bekannt fürDinosaurierfunde.Hoodoos in den Bad Lands östlich von Calgary10
5. DanksagungIch möchte mich hier besonders beim Institut für Bausstatik und Baudynamik sowie Prof. Dr. Bischofffür den Austausch mit der University of Calgary bedanken. Ein großes Dankeschön geht auch anDavid Forster für die großartige Unterstützung und Planung des Austausches, dafür dass es uns beijeglichen Fragen immer hilfreich zur Seite stand und uns geholfen hat. Zuletzt möchte ich noch einDank an den DAAD für das Stipendium richten, ohne welches es für mich nicht möglich gewesenwäre ein Auslandssemester in Kanada zu machen.11
Kreditkarte In Kanada kann man eigentlich überall mit Kreditkarte zahlen und braucht kein Bargeld. Da man das Wohnheim pro Semester zahlen muss und das ein recht hoher Betrag ist, sollte man vorher schauen, ob die Kreditkarte ein Limit hat. Ich hatte eine Kreditkarte von der DKB und eine von Klarna. Die Kreditkarte der DKB hatte ich