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Dortmund.Eine Stadt. Viel Wissen.

Forschungsgesellschaft fürGerontologie e. V. (FfG) / Institut fürGerontologie an der TU DortmundFreunde desHoesch-Museums e. V.Orchesterzentrum NRWFritz-Hüser-Institut für Literaturund Kultur der ArbeitsweltInstitut für ZeitungsforschungLWL-IndustriemuseumILS – Institut für Landes- undStadtentwicklungsforschungInstitut für Feuerwehrund Rettungstechnologieder Stadt DortmundStadt DortmundFachhochschule DortmundStiftung WestfälischesWirtschaftsarchivDASA Arbeitswelt AusstellungFraunhofer-Institutfür Software- undSystemtechnik ISSTFraunhofer-Institut fürMaterialfluss und Logistik IMLISM International Schoolof ManagementTechnologieZentrumDortmundTechnische Universität DortmundLeibniz-Institut für AnalytischeWissenschaften – ISAS – e. V.RIF Institut für Forschungund Transfer e. V.Lead Discovery Center GmbHLeibniz-Institut für Arbeits forschungan der TU Dortmund – IfADoMax-Planck-Institut fürmolekulare PhysiologieForschungsinstitutfür Kinderernährung

3Dortmund. Eine Stadt. Viel Wissen.Mit über 50.000 Studierenden, über 10.000Beschäftigten, sechs Hochschulen und rund20 außer uni ver si tä ren Forschungseinrichtungenzählt Dortmund zu den Hochschulstandortenmit den größten Campusarealen in NordrheinWestfalen. Noch vor 50 Jahren war diese Entwicklung in der damaligen Montan- und Stahlstadtkaum vorstellbar.Umso mehr ist uns bewusst, dass die Wissenschaft Verantwortung für den Strukturwandelträgt – und das bestimmt unser gemeinsamesHandeln. Vernetzung und Kooperation stehennicht nur auf dem Papier – etwa in der Satzungunseres Netzwerks windo e. V. –, sondern siesind im Dortmunder Wissenschaftsalltag einegelebte Selbstverständlichkeit.Prof. Dr. Dr. h. c. Ursula Gather, Rektorin der TechnischenUni versität Dortmund, ist Vorsitzende des Vereins windo e. V.Prof. Dr. Wilhelm Schwick, Rektor der FachhochschuleDortmund, ist stellvertretender Vorsitzenderwindo e. V., das Netzwerk der universitären undaußer universitären Wissenschafts- und Forschungs einrichtungen in Dortmund, wurde 1992 gegründet.Mit dieser Broschüre möchten wir Sie einladen,die vielen erfolgreichen Einrichtungen, Projekteund Pläne des dynamischen Wissenschaftsstandorts Dortmund zu erkunden.Sie sind herzlich willkommen!Prof. Dr. Dr. h. c.Ursula GatherProf. Dr.Wilhelm Schwick

Überblick»Prof. Dr. Dr. h. c. Herbert WaldmannDirektor am Max-Planck-Institut für molekularePhysiologie (MPI), Professor für Chemische Biologiean der TU Dortmund1890 Königliche Werkmeisterschulefür Maschinenbauer1926 Institut für Zeitungsforschung1928 Kaiser-Wilhelm-Institut fürArbeitsphysiologie, später MPI1929 Pädagogische Akademie,später Technische Universität Dortmund1941 Stiftung Westfälisches Wirtschaftsarchiv1952 Institut für Spektrochemie undangewandte Spektroskopie – ISAS – e. V.1964 Forschungsinstitut für Kinderernährung1967 Leibniz-Institut für Arbeitsforschung an derTechnischen Universität Dortmund – IfADo194019201900Dortmund überrascht mit wissenschaftlicherKompetenz und Diversität. In diesem dynamischen,zukunftsorientierten Netzwerk harmoniert die Aufbruchstimmung perfekt mit den starken Wertender Region. Besonders in der Wirkstoffforschungund in der Logistik zählt Dortmund zur deutschenund europäischen Spitze.

5DynamischerAufsteiger unter denForschungsstandortenWissenschaftscampusDer Wissenschafts- und TechnologiecampusDortmund zählt zu den jüngsten Aufsteigernunter den deutschen Forschungsstandorten.Erklärungen für diese einzigartige Dynamikreichen vom gemeinsam erlebten Strukturwandel bis zu aktuellen Antworten auf drängendeZukunfts fragen.1968 Technische Universität Dortmund1971 Fachhochschule Dortmund1971 ILS – Institut für Landes- undStadtentwicklungsforschung1973 Fritz-Hüser-Institut für Literatur undKultur der Arbeitswelt1985 TechnologieZentrumDortmund GmbH1990 Forschungsgesellschaftfür Gerontologie e. V.1990 ISM International School of Management1990 RIF Institut für Forschung und Transfer e. V.1992 Fraunhofer-Institut für Materialflussund Logistik IML200019801960Fakt ist: Der Wissenstransfer zwischen denHoch schulen, Instituten, Technologiezentren undUnternehmen gelingt hier in Serie. Exzel lenterTransfer trägt zum Erfolg vieler Spin-off-Unternehmen bei. Mittlerweile haben sich die Gebäudeund Anlagen der Hochschulen, wissenschaft lichen Einrichtungen und der Unternehmen imTechnologieParkDortmund auf ein etwa 200 Hektar großes, verkehrsgünstig angebundenes Arealwestlich der Innenstadt ausgedehnt.1992 Fraunhofer-Institut für Softwareund Systemtechnik ISST1992 windo e. V.1993 Max-Planck-Institut für molekularePhysiologie (MPI)1993 DASA Arbeitswelt Ausstellung1999 LWL-Industriemuseum2001 Institut für Feuerwehrund Rettungs technologie derStadt Dortmund2004 Freunde des Hoesch-Museums e. V.2008 Lead Discovery Center GmbH2009 Orchesterzentrum NRWDie Technische Universität Dortmund (TU) prägt mit300 Professorinnen und Professoren, 16 Fakultätenund über 33.000 Studierenden den Wissenschaftsund Technologiecampus Dortmund.

ÜberblickAusgezeichneteKommunikation vonWissenschaft und StadtMasterplanMit dem „Masterplan Wissenschaft Dortmund“wird die Vernetzung von Stadt und Wissenschaftstrategisch vorbildlich angegangen. Der Masterplan zeigt ausführlich auf, wie Wissenschaft, Wirt-schaft und Stadtgesellschaft zum gegen seitigenNutzen zusammenwirken und die internationaleWettbewerbsfähigkeit des Wissenschaftsstandorts Dortmund stärken können.

7»Ich schätze hier am Standort Dortmund diekurzen Wege zwischen Wissenschaft, Praxispartnern und Zivilgesellschaft. So konnten wir Informatiker zusammen mit Sozialwissenschaftlern,Betriebs- und Volkswirtschaftlern, aber auch mitBürgern und Institutionen bereits gute Modelle füreine Gesellschaft des langen Lebens entwickeln.Die Stadt Dortmund, die Technische Universität Dortmund, die Fachhochschule Dortmundund das TechnologieZentrumDortmund initiierten 2011 einen breiten Beteiligungsprozess, andem insgesamt 120 Akteure mitgewirkt haben.100 Maßnahmen, die bis 2020 umzusetzen sind,konkretisieren die gemeinsam gesteckten und2013 verbindlich unterzeichneten Ziele.Dieses bundesweit herausragende Projekt wurdevon der Hochschulrektorenkonferenz, der ZEITVerlagsgruppe sowie der Robert Bosch Stiftungmit dem Preis für Hoch schul kom mu ni kation 2015ausgezeichnet.Prof. Dr. Sabine SachwehProfessorin für Angewandte Softwaretechnikim Fach bereich Informatik der FH DortmundDie Fachhochschule Dortmund (FH) ist mit über13.500 Studierenden eine der größten Fachhochschulenin Nordrhein-Westfalen. Sie arbeitet an drei Standortenin Dortmund.

Wissenschaftsfelder»Die Dortmunder Produktionsforschung hat durchvielfältige und insbesondere interdisziplinäre Koope r ationen eine Spitzenstellung erreicht. Die Kultur deretablierten partner schaftlichen Zusammenarbeitzwischen Hochschulen, Forschungseinrichtungen,Technologiezentrum, Stadt und Unternehmen bietetin Verbindung mit den Kooperations möglichkeiten inder Region ein einzigartiges Potenzial für die zukünftige Entwicklung der Produktionstechnik.Prof. Dr. Dirk BiermannLeiter des Instituts für Spanende Fertigungan der TU Dortmund

9Internationalgefragter Transfervon TechnologieProduktionDas RIF Institut für Forschung und Transfer e. V.unterstützt Produktionsprozesse in Industrieund Mittelstand durch anwendungsorientierteWeiter entwicklung neuer Erkenntnisse aus derGrundlagenforschung.Weit über die Grenzen des Wissenschaftsstandorts Dortmund hinaus hat sich das ThemenfeldProduktionstechnik einen hervorragenden internationalen Ruf erarbeitet und rangiert in bundesweiten Rankings seit Jahren auf den vorderenPlätzen.Den wissenschaftlichen Kern bilden die Fakultät Maschinenbau an der TU Dortmund sowieder Fachbereich Maschinenbau der FH. DieTU Dortmund besitzt dabei einen besonderenSchwerpunkt in der Produktionstechnik. Hierwirken Kompetenzen in spanender Fertigung,Umformtechnik und Leichtbau sowie Werk stofftechno logie und -prüftechnik zusammen.Durch Kooperation mit Informatik, Statistik undMathematik gelingen Simulation und Vorhersagein besonderer Weise. Moderne Technologiezentren mit virtuellen und realen Anlagen bieten derIndustrie wie dem Mittelstand ideale Rahmenbedingungen. Mit mehr als 600 Unternehmenim Produktions- und Dienstleistungsverbundgarantiert der Standort Dortmund zudem besteKooperationsmöglichkeiten und einen schnellenTechnologietransfer.

Wissenschaftsfelder»Neben namhaften Logistikunternehmen, großenLagerstandorten und einer optimalen Infrastrukturbefindet sich mit der TU Dortmund und dem Fraunhofer IML der Kristallisationspunkt der europäischenLogistikforschung in Dortmund. Kein Wunder also,dass das „Internet der Dinge“ und zahlreiche weitereBausteine der Industrie 4.0 ihren Ursprung in Dortmund haben.Prof. Dr. Michael ten HompelProfessor für Förder- und Lagerwesen an derTU Dortmund und geschäftsführender Institutsleiter desFraunhofer-Instituts für Materialfluss und Logistik IMLDas Fraunhofer-Institut für Materialfluss und LogistikIML ist europaweit die erste Adresse für Entwicklungund Anwendung neuer inner- und außerbetrieblicherLogistiklösungen.

11Intelligente Agentenfür die Wirtschaftin EuropaLogistik„EffizienzCluster LogistikRuhr“ mit 180 Par tner unternehmen und 20 For schungs einrichtungeninitiiert und umgesetzt. Dieses Spitzenclusterstellt das derzeit größte Logistikforschungs projekt in Europa dar.Erkenntnisse aus Ingenieur- und Wirtschaftswissenschaften, Informatik, Statistik undMathematik treffen hier auf Anforderungender Logistik. Lösungen wie „Industrie 4.0“,„Internet der Dinge“ oder „Cloud Computing“sind hier die Schlagworte.Als Bindeglied zwischen Produktion, Handelund Dienstleistung hat die Logistikbranche eineSchlüsselrolle in der wirtschaftlichen Entwicklunginne. Am Wissenschaftsstandort Dortmund alsweltweit anerkanntem Zentrum für Logistikforschung und -technologie spiegelt sich das wider.Der 2013 eröffnete LogistikCampus an der TUDortmund und das Fraunhofer Innovations zentrum für Logistik und IT sind ein deutlichesZeichen für diesen Erfolg und bestätigen Dortmund als erstklassigen Forschungsstandortfür Logistik.Das Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik IML, die Technische Universität Dortmundund das Fraunhofer-Institut für Software- undSystemtechnik ISST haben zahlreiche Forschungsprojekte wie etwa das BMBF-Spitzen clusterLogistikCampus an der TU Dortmund

WissenschaftsfelderVernetzte Kompetenzin aktuellenSpannungsfeldernEnergieDas Energiethema stellt eine gesamt gesell schaft liche Herausforderung dar, der amWissen schafts standort Dortmund angemesseninterdisziplinär begegnet wird. An den Schnittstellen von Energie- und Informationstechnikwird im Kompetenz zentrum Elektromobilität,Infrastruktur und Netze an der Technischen Universität Dortmund zukunftsweisend geforscht.Vollautomatische StromtankstelleZentraler Forschungsbereich der FachgruppeEnergie an der Fachhochschule Dortmund sinddie Themen Energiequalität und Energieeffi zienz. Wie intelligente, vernetzte Informationssysteme zusammen mit moderner Sensorik undAktorik dezentrale Energiesysteme, Industrie an wen d ungen oder Gebäudeautomatisierungüber das „Internet der Dinge“ optimieren undbündeln, wird zudem am Institut für Kommuni-kationstechnik IKT der Fachhochschule Dortmund erforscht. Die Energiewirtschaft an derTU Dortmund zeigt strukturelle Optionen fürdie Energiewende auf. Hier gibt es Potenzialüber die Fachgrenzen hinaus zu kooperieren,etwa mit Wirtschaftswissenschaften, Technikwissenschaften, Raum planung, Recht undGesellschaftswissenschaften.

13»Die Digitalisierung bietet großePotenziale für neue Geschäftsmodellein der IT- und Energiewirtschaft. Mit derForschung, Entwicklung und Ausbildungan den Hochschulen bringen wir diesePerspektiven gern in Elektronik- undIT-Unternehmen aktiv ein.Prof. Dr. Ingo KunoldProfessor am Institut für Kommunikations technikim Fachbereich Informations- und Elektrotechnikder FH Dortmund

Wissenschaftsfelder»Seinem wissenschaftlichen Leitbild „VomMolekül zum Menschen“ folgend, widmet sichdas MPI den Schlüsselfragen der modernenBiomedizin. Als Leistungsträger können wiram Wissenschaftsstandort Dortmund Impulsesetzen und Türen für Innovationen öffnen.Prof. Dr. Andrea MusacchioDirektor am Max-Planck-Institutfür molekulare PhysiologieDas Max-Planck-Institut für molekulare Physiologie (MPI)zählt zu den weltweit führenden Forschungseinrichtungenin den Biowissenschaften. Erforscht werden hier grundlegende biologische Prozesse wie die Zellteilung, dieSignalübermittlung in Zellen und die Wirkungsweise vonmedizinisch relevanten Biomolekülen.

15InnovativeWirkstoffe gegenschwere KrankheitenBiomedizinIn den Wachstumsbranchen Biomedizin undBiotechnologie hat sich am Standort Dortmundein international renommiertes, leistungs starkesKompetenznetzwerk entwickelt. Insgesamt arbei ten, forschen und studieren mehr als 3.000 Menschen in diesem Zukunftsfeld.Drei große außeruniversitäre Forschungseinrichtungen, das Max-Planck-Institut für molekularePhysiologie, das Leibniz-Institut für Arbeitsforschung an der Technischen Universität Dortmund– IfADo und das Leibniz-Institut für AnalytischeWissenschaften – ISAS – e. V., betreiben hier biomedizinische Grundlagenforschung auf höchstemNiveau.Die Forschung am MPI ergänzt sich passgenaumit den strategischen Forschungsschwerpunkten der Universität. So konnten das MPI und dieFakultät für Chemie und Chemische Biologie derTU Dortmund gemeinsam Dortmund zu einemder führenden Standorte in der Wirkstoffforschung in Europa entwickeln.Die Brücke von der Grundlagenforschung zurAnwendung schlagen zwei Akteure: das Chemical Genomics Centre (CGC), das aus dem MPIhervor gegangen ist, und die Lead DiscoveryCenter GmbH (LDC).Die Lead Discovery Center GmbH (LDC) imBioMedizinZentrumDortmund überführt aussichtsreiche und therapierelevante Forschungsprojekteprofessionell in die Entwicklung innovativer Medi kamente und Therapiekonzepte.

WissenschaftsfelderSpezialisierteSysteme für denmedizinischen FortschrittGesundheitsforschungDas Leibniz-Institut für Analytische Wissenschaften– ISAS – e. V. entwickelt Methoden für die MultiPara meteranalyse von biologischen Materialien, umdie Prävention und Frühdiagnose von Krankheitenzu verbessern und neue Therapien zu ermöglichen.Das Forschungsinstitut für Kinderernährung, eineAußenstelle der Universität Bonn, unterstützt einepräventive Ernährung von Kindern zur Förderung derGesundheit bis ins Erwachsenenalter über Studienund Medien.Informationssysteme, die den exponentiellenmedizinischen Fortschritt mit den steigendenAnsprüchen der Gesellschaft an hochwertigemedizinische Versorgung verbinden, sind dasSpezialgebiet der medizinischen Informatikan der Fachhochschule Dortmund und desFraunhofer-Instituts für Software- und Systemtechnik ISST.Neue medizinische Erkenntnisse werden einerseits zunehmend von der Informatik und Statistikan der Technischen Universität Dortmund ausBig Data destilliert. Andererseits macht die Telemedizin Spezialwissen weltweit verfügbar undstellt besondere Anforderungen an Forschungund Anwendung, etwa bei der Datenübermittlung und bildgebenden Verfahren.

17»Dortmund ist ein spannender Standort inSachen Life Science. Hier geben sich Grund lagenforschung und Anwendung wechselseitigImpulse. Besonders attraktiv ist, dass Fächerwie Chemische Biologie, Wirkstoffforschung,Immunologie und Toxikologie eng zusammen arbeiten und dadurch überraschende Ergeb nisse erzielen.Prof. Dr. Jan G. HengstlerWissenschaftlicher Direktor am Leibniz-Institutfür Arbeitsforschung an der TU Dortmund – IfADoDas Ambient Assisted Living wird von derFH Dortmund, dem Fraunhofer ISST sowie derBundes anstalt für Arbeitsschutz und Arbeits medizin (BAuA) gemeinsam vorangetrieben.Mit der BAuA und dem IfADo sind zudem zweivon zehn deutschen Kollaborationszentrender Weltgesundheitsorganisation (WHO) inDortmund ansässig.Das Leibniz-Institut für Arbeitsforschung an derTU Dortmund – IfADo erforscht die Potenziale undRisiken moderner Arbeit vom Arbeitsplatz bis zureinzelnen Zelle und verbessert so deren Gestaltung.

Wissenschaftsfelder»Die intensive Diskussion mit den Kolleginnenund Kollegen aus der Lehrerbildung ist im Zusammenhang mit unserer Forschung ausgesprochenfruchtbar. Hilfreich ist, dass in Dortmund für alleSchulformen ausgebildet wird.Prof. Dr. Wilfried BosDirektor des Arbeitsbereichs Bildungsmonitoring undSchulentwicklungsforschung am Institut für Schul entwicklungsforschung (IFS) an der TU Dortmund

19GrundlegendeErkenntnisse über entscheidendeLebensphasenBildungsforschungDie Bildungsforschung in Dortmund liefert weltweit Impulse für die nationale und internationaleJugend-, Schul- und Bildungspolitik. Im Mittelpunkt steht hier das Institut für Schulentwicklungsforschung (IFS) der Technischen UniversitätDortmund, das seit mehr als einer GenerationEckdaten des Bildungssystems fortlaufend analysiert und mit viel beachteten Studien wie IGLUoder TIMSS Bildungserfolge messbar macht.Zentrale Fragen sind hier Chancengerechtigkeit,Teilhabe, Nutzung individueller Potenziale unddie Steuerung der zugrunde liegenden Prozesse.Kooperationspartner in aller Welt sowie einebreite öffentliche Förderung erlauben vielfältigeneue Forschungsansätze. Fortbildungseinrichtungen wie die Deutsche Akademie für Päda gogischeFührungskräfte (DAPF) verstärken die Erkenntnisdiffusion in den gelebten Bildungsalltag.Das Institut für Zeitungsforschung ist mit seinerumfangreichen Sammlung historischer und aktu ellerZeitungen und Zeitschriften sowie seiner Bibliothekmit zahlreichen Veröffentlichungen zu den ThemenMassenkommunikation und Publizis t ik weltweiteinzigartig.Das Fritz-Hüser-Institut als wissenschaftlicheEinrichtung der Stadt Dortmund dokumentiertdas literarische Erbe der Industrieregion und dieThemen Arbeit und Ökonomie in der Literatur.

WissenschaftsfelderKonstruktives Dreieckaus Architektur,Bauwesen und RaumplanungStadtentwicklungDas Institut für Feuerwehr- und Rettungstechnologieder Stadt Dortmund (IFR) begleitet und evaluiert dieErprobung neuer Technologien und Konzepte in der(inter)nationalen Sicherheitsforschung. Einheiten derFeuerwehr testen diese Innovationen, wie etwa luftgebundene Erkundungssysteme (Bild).Die zukünftige Entwicklung von Städten stehtin Dortmund seit langem auf der Agenda. Weitbevor Urbanisierung als Megatrend diskutiertwurde, startete die Technische Universität Dortmund vor fast einem halben Jahrhundert mitder Fakultät Raumplanung eine einmalige Ini tiative – bis heute befindet sich hier die größteAusbildungsstätte für Raumplanung in Europa.Bundesweit einzigartig ist auch die Kombinationvon Architektur und Bauingenieurwesen ineiner Fakultät der TU Dortmund. Auch an derFach hoch schule Dortmund ist Architektur einwichtiger Schwerpunkt mit anwendungsnahenForschungs feldern wie Architekturinformatik,Baustofftechnologie oder Strukturwandel.Das ILS – Institut für Landes- und Stadtent wicklungsforschung sorgt für den regionalenund internationalen Wissens transfer in dieEnt scheidungsebenen von Politik, Wirtschaftund Gesellschaft.

21»Die gesellschaftlich hoch relevanten Fragen der Stadtund Raumforschung werden in den universitären und außer universitären Einrichtungen Dortmunds interdisziplinär undinhaltlich-strategisch vernetzt bearbeitet. Die Erfahrungenund Erkenntnisse, die dieser kontinuierliche Dialog im Strukturwandel vom Montanstandort zur Wissensgesellschaftbringt, stoßen auch international auf großes Interesse.Nicht zuletzt belegt auch die hohe Dichte anPlanungsbüros, Instituten und Verbänden inDortmund diese außergewöhnliche Speziali sierung bei Planungs- und Bauthemen.Prof. Dr. Stefan SiedentopWissenschaftlicher Direktor, ILS – Institut fürLandes- und StadtentwicklungsforschungDas ILS – Institut für Landes- und Stadtentwicklungs forschung, ein assoziiertes Leibniz-Institut und Mitglied der Johannes-Rau-Forschungsgemeinschaft NRW,berät auch auf Basis eigener raumwissenschaftlicherGrund lagenforschung rund um die zukunftsorientierteEntwicklung von Städten.

WissenschaftsfelderZentraleMenschheitsfragen imQuerschnitt der WissenschaftSoziale NachhaltigkeitDas Westfälische Wirtschaftsarchiv (WWA)betreut als regionale Dokumentationsstelle dasArchivgut von Unternehmen, Kammern, Verbänden und Persönlichkeiten der Wirtschaft.Die Forschungsgesellschaft für Gerontologie e. V.(FfG) / Institut für Gerontologie an der TU Dortmunduntersucht demografische Entwicklungen und Gestaltungsmöglichkeiten einer alternden Gesellschaftwissenschaftlich, interdisziplinär und anwendungsorientiert.Aus der Tradition und aus dem Strukturwandeldes Ruhrgebietes heraus etabliert sich in Dortmund ein Zentrum wissenschaftlicher Kompetenz in Fragen der sozialen Nachhaltigkeit.Alternative Wohlstandsmodelle, die Schaffungsicherer und gesunder Arbeitswelten, gesellschaftliche Partizipation sowie die beispiels weise auch mit Fragen des Klimaschutzes engverbundenen Fragen der Gerechtigkeit zwischenheutigen und zukünftigen Generationen sind prominente Forschungsfelder.Unter der Federführung der Bundesanstalt fürArbeitsschutz und Arbeitsmedizin bringen sichunter anderem das natur wissenschaftlicheLeibniz-Institut für Arbeits forschung – IfADo,die Sozial forschungsstelle Dortmund an der

23»In Dortmund erforschen wir interkulturelleFrage stellungen im Zusammenhang mit Migrationund Integration bereits seit vielen Jahren. UnsereErkenntnisse machen aktuell vielen Menschen Mut,denn sie zeigen, wie das friedliche Zusammenlebenquer über alle Identitäten auf der Basis interkulturellkompetenter Bildung und offener Arbeitsmärkte gelingt. Das Ruhrgebiet, das ohne Zuwanderung kaumvorstellbar wäre, ist für uns ein idealer Standort.Tech nischen Universität Dortmund und derFach bereich Angewandte Sozialwissenschaftender Fachhochschule Dortmund in dieses Querschnittsfeld des Masterplans WissenschaftDortmund ein.Prof. Dr. Ahmet ToprakProfessor für Erziehungswissenschaften im FachbereichAngewandte Sozialwissenschaften an der FH Dortmund

Umfeld»Der Technologietransfer funktioniert inDortmund hervorragend – sichtbares Indiz istder gelungene Wandel von einer Industriestadthin zur Technologiemetropole. Ein ergebnis orientiertes, synergieerzeugendes Netzwerkaus Wissenschaft und Wirtschaft hat bewirkt,dass Dortmund in der Liga innovativer technologieintensiver Standorte eine internationaleSpitzenstellung genießt.Guido BaranowskiVorsitzender der Geschäftsführung derTZDO TechnologieZentrumDortmund GmbHDas TechnologieZentrumDortmund TZDO zählt zuden führenden Technologiezentren in Europa und istImageträger für erfolgreichen Technologietransfer.

25ErfolgreicheDrehscheibe mit hoherPraxisrelevanzTransferÜber Transfer wird in Dortmund nicht großge redet, sondern hier wird er vor bild lich indie Tat umgesetzt. Die enge Anbindung an denWissenschafts- und Technologiecampus istwichtigster Standortfaktor für Start-ups undetablierte Unternehmen. Der TechnologiePark Dortmund erstreckt sich auf 40 Hektar desWissenschafts- und Technologiecampus. Alseiner der größten Technologieparks Europasbietet er Entwicklungspotenziale für fast 350Unternehmen.Seine Keimzelle ist das TechnologieZentrum Dortmund TZDO. Es ist die erste Adresse fürwissensbasierte Unternehmen und Existenzgründungen aus dem Umfeld der Hochschulenund Institute. Das TZDO fungiert als Magnet undDrehscheibe für zukunftsweisende Branchen.Diese reichen von der Informa tionstechnologieüber die Logistik, die Biomedizin und Bioinformatik sowie die Mikrosystem- und Nanotechnologie bis hin zur Produktionstechnologie undFertigungstechnik.Attraktiver Standort: Luftbilder (1983/2015)dokumentieren den Wandel im TechnologieParkDortmund.Die 30-jährige Erfolgsgeschichte des TZDOliefert beeindruckende Daten: Die jährlicheInlandsbruttowertschöpfung der Unter nehmenbeläuft sich mittlerweile auf rund 1,7 Mrd. Euro.Über 10.000 Arbeitsplätze für hoch qualifizierteBeschäftigte sind vor Ort entstanden, regionalsind insgesamt 23.000 Arbeitsplätze eng mit derEntwicklung der ansässigen Firmen verknüpft.Das Fraunhofer-Institut für Software- undSystemtechnik ISST konzipiert und entwickeltIT-Lösungen für verteilte, komplexe und inter agierende IT-Systeme für das Gesundheits wesen, die Logistik und die Industrie.

UmfeldVielfältige Angebotefür individuelleBerufswünscheStudiumDas Orchesterzentrum NRW bereitet Studierende auf eine Anstellung in einem Berufsorchester vor.Neben instrumentalem Einzelunterricht gehören Probespielsimulationen, Satzproben, Orchesterstudien,Werkanalysen und Ensemblespiel zum Fächerkanon.Das Studienangebot am Wissenschaftsstandort Dortmund lässt kaum Wünsche offen. Über50.000 Studierende nutzen die erstklas sigenStudienmöglichkeiten. Rund zwei Drittel sindin einen der 80 Studiengänge der TechnischenUniversität Dortmund eingeschrieben. Über1.700 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in derLehre, darunter etwa 300 Professorinnen undProfessoren, stellen die Betreuung in klassischen, inno vativen und einigen einzigartigenFächern wie Raumplanung, Rehabilitations wissenschaften, Bioingenieurwesen oderMusikjournalismus sicher.

27Der Campus Sonnenstraße der FH Dortmund liegt in der Innenstadt. Hier befinden sich das Rektorat und die Verwaltung, die Fachbereiche Maschinenbau,Informations- und Elektrotechnik sowie viele Anlaufstellen für Studierende.Weitere 13.500 Studierende profitieren von denpraxisnahen Studienangeboten der Fachhochschule Dortmund, die in Sachen Architektur undDesign, Informations- und Elektrotechnik, Informatik, Maschinenbau, Sozialwissenschaften undWirtschaft mit besonderer Anwendungsorientierung punktet.Die International School of Management ist eine staatlich anerkannte, privateHochschule in gemeinnütziger Trägerschaft, die auf dem Dortmunder Campusrund 850 Studierende betreut.Vier weitere Hochschulen, darunter auch dieISM International School of Management, ergänzen das Studienspektrum am Wissenschaftsstandort Dortmund. Eine Promotion an der TUDortmund, die auch als kooperative Promotionmit der FH Dortmund erfolgen kann, schließenrund 250 Nachwuchswissenschaftlerinnen und-wissenschaftler jährlich ab.Als europaweit erste hochschul übergreifendeAusbildungsstätte wird das OrchesterzentrumNRW von den Musikhochschulen des Landesgemeinsam betrieben und bereitet jungeMusiker innen und Musiker auf ihre Karriere vor.

Umfeld»Der Ausbildungsverbund Biotechnologieist ein Gewinn für den WissenschaftsstandortDortmund. Gemeinsam können wir nicht nurfür den dringend benötigten Nachwuchs anhochqualifiziertem Fachpersonal sorgen, sondern auch den Teilnehmern eine fordernde,forschungsnahe Ausbildung bieten. Zudembündelt die Initiative die wissenschaftlicheExpertise und die technische Fachkompetenzder beteiligten Forschungseinrichtungen.Alice Kasprzynski (rechts)Ausbildungsleiterin des Ausbildungsverbunds Biotechnologie am Max-Planck-Institut für molekulare Physiologie

29Neue Schwerpunktebei Arbeitsplätzenund AusbildungenBerufsweltDie Arbeitswelt ist im Wandel. Nirgends sonstwird das besser sichtbar als in Dortmund. Bergbau findet man nur noch im Museum, den Wandelder Berufe bei der DASA – und viele neue Berufs bilder in den Unternehmen und Instituten derStadt. Etwa 60 Prozent der Hochschulabsolventinnen und -absolventen gehen nach dem Studiumeiner Beschäftigung in der Region nach. Auch inder beruflichen Ausbildung werden Zugänge zuden neuen Zukunftsfeldern geöffnet. Im BereichBiotechnologie haben sich die drei Forschungs institute MPI, IfADo und ISAS mit der TechnischenUniversität Dortmund zum Ausbildungsverbundzusammengeschlossen. Diese innovative Ausbildungsmöglichkeit hat das MPI nicht nur initiiert,sondern auch deren Leitung – sowie den Vor sitzim dazugehörigen Prüfungsausschuss der Industrie- und Handelskammer – übernommen.

UmfeldUrbaneAttraktivität fürgemeinsame KarrierewegeLeben in DortmundWas nützt auf Dauer die beste wissenschaft liche Karriereperspektive, wenn die Familienicht „mitzieht“? Dortmund kann als achtgrößteStadt in Deutschland mit 600.000 Einwohnernin der Konkurrenz der europäischen Wissenschaftsstandorte mit Vielfalt und Abwechslungüberzeugen.Das LWL-Industriemuseum präsentiert im sehenswerten „Schloss der Arbeit“auf der ehemaligen Schachtanlage Zollern die bewegte Sozial- und Kulturgeschichte des Ruhrbergbaus.Dortmunder InnenstadtOb Urbanität oder Natur, Kultur oder Kunst,Freizeit oder Sport: Die Möglichkeiten für Aktivitäten, Ausflüge oder Einkäufe in der fünftgrößtenMetropolregion Europas sind schwer zu toppen.Hinzu kommt, dass attraktiver Wohnraum auchin Arbeitsplatznähe für Familien hier bezahlbarist.

31»Für mich als Köchin in der Spitzengastronomiewar die Dual-Career-Unterstützung sehr hilfreich,um hier in Dortmund beruflich nicht nur schnell,sondern auch qualitativ hochwertig Fuß zu fassen.Die Rufannahme auf eine Professur an der TUDortmund hat meinen Mann weitergebracht undmich ebenso.Im Wettbewerb um neue Talente in der Forschung hat windo e. V. zudem das Netzwerk DualCareer Couple-Navigation ins Leben gerufen. Essorgt dafür, dass auch den Partner innen undPartnern von High Potentials in der Forschungeine berufliche Perspektive geboten werdenkann. Gemein sam mit den daran angeschlossenen Unternehmen, der Stadt mit der städtischenWirtschaftsförderung und der Arbeitsagenturkonnte in den vergangenen Jahren schon somanches doppelte Job-Match gewonnen werden.Antonia KuzminKüchenchefin in der Spitzengastronomie undProf. Dr. Dmitri KuzminFakultät für Mathematik, TU Dortmund

UmfeldLebendiger Dialogzwischen Wissenschaftund GesellschaftEventsElfenbeintürme sucht man in der Wissenschaftsstadt Dortmund vergeblich. Stattdessen ladenjährlich Hunderte von Veranstaltungen, Forenund Netzwerke an den traditionellen wie futuristischen Treffpunkten der Stadt, beispielsweiseauch in der Hochschuletage des Dortmunder U, zuregen Dialogen über die aktuelle und zukünftigeRolle der Wissenschaft in der Gesellschaft ein.Die DASA ist Deutschlands größte Arbeitswelt-Ausstellung. Sie macht mitspannenden Exponaten und in

im Fachbereich Informatik der FH Dortmund Die Fachhochschule Dortmund (FH) ist mit über 13.500 Studierenden eine der größten Fachhochschulen in Nordrhein-Westfalen. Sie arbeitet an drei Standorten in Dortmund. Ich schätze hier am Standort Dortmund die kurzen Wege zwischen Wissenschaft,